Das bedeutet, dass sich ihre Wertentwicklung an der eines Basiswerts ("Underlying") orientiert. Das Spektrum umfasst mittlerweile Aktien, Rohstoffe, Börsenindizes, Währungen und anderes mehr.
"Long" oder "short"
Von ihrer Funktionsweise her erlauben CFDs dem Anleger, je nach Markteinschätzung sowohl auf steigende ("long") als auch auf fallende ("short") Notierungen zu setzen. Auch in dieser Hinsicht ähneln sie Optionsscheinen.
Einfach konstruiert
Allerdings ist die Preisbildung, darauf weisen auch die Anbieter immer wieder hin, wesentlich einfacher als bei den komplexen Optionsscheinen. Faktoren wie Zeitwert, Volatilität des Basiswerts etc. fallen weg: Der Wert eines CFD steigt und fällt fast 1:1 mit seinem "Underlying", der Investor verdient alleine an der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufswert seiner Position.
Von Derivaten wie Futures unterscheiden sich CFDs darin, dass es sich bei ihnen um keine Termingeschäfte handelt. Sie verfügen über kein Fälligkeitsdatum.
"Hebel" - das Wesentliche
Eine wesentliche Besonderheit, die beim CFD-Handel zum Tragen kommt, ist die, dass der Käufer einer Position immer nur einen geringen Teil des Geldvolumens, das er tatsächlich bewegt, in die Hand nehmen muss. Dieser Betrag, der beim Broker als Sicherheitsleistung hinterlegt werden muss, wird als "Margin" bezeichnet.
In direktem Zusammenhang mit der "Margin" steht der "Hebel" der Position (bei dem CFDs wiederum anderen Derivaten ähneln). Ein Beispiel: Beträgt die geforderte "Margin" zehn Prozent, beträgt der Hebeleffekt ("Leverage") zehn, bei fünf Prozent "Margin" zwanzig.
Multiplizierte Gewinne und Verluste
Konkret bedeutet das: Mit 100 Euro Einsatz in CFDs lassen sich 1.000 bzw. 2.000 Euro Kapital bewegen, Veränderungen beim Basiswert werden also faktisch verzehn- bzw. verzwanzigfacht. Dasselbe gilt natürlich auch in die Minusrichtung.
Hier liegt die große Chance, aber auch das größte Risiko im Handel mit CFDs: Da "Hebel" bis zum Faktor 100 möglich sind, können sich bei falscher Markteinschätzung Verluste äußerst rasch summieren - und besonders gefährlich: Bei null ist nicht unbedingt Schluss.
Im äußersten Fall Nachschusspflicht
Während etwas bei vielen Zertifikatekonstruktionen beim Unterschreiten eines "Stopp-Limits" die Position vom Emittenten aufgelöst wird und der Anleger maximal 100 Prozent seines Einsatzes verliert, droht beim CFD-Trading im äußersten Fall eine Nachschusspflicht.
Zwar ziehen die Anbieter nach eigenen Angaben nach erfolgloser Warnung (einem "Margin-Call") in der Regel die Reißleine und schließen Positionen, bevor es richtig kritisch wird, im äußersten Fall können sie aber auch ins Minus rutschen. Die Regeln der Anbieter unterscheiden sich hier.
Unterschiedliche Gebühren
Ebenso unterscheiden sich die Gebühren. Üblich ist, dass der Broker an der Differenz zwischen Brief- und Buchwert ("Spread") verdient. Üblich ist auch die Verrechnung von Finanzierungskosten für den kurzeitigen "Vorschuss" im "Margin"-Handel.
Entwickelt wurden CFDs in den 90er Jahren im Investmentbanking in Großbritannien, erfreuen sich aber heute auch bei privaten Anlegern wachsender Beliebtheit. In Österreich bieten bisher u. a. die britische CMC Markets, Brokerjet (Online-Brokertochter der Erste Bank), Direktanlage.at und die Royal Bank of Scotland (RBS) CFDs an.
Links:
- CMC Markets
- Brokerjet
- Direktanlage.at
- CFD-Trading (Royal Bank of Scotland)