Unter dem Titel "Picasso - Cezanne" stellt das Museum Granet in der südfranzösischen Stadt Aix-en-Provence mehr als 110 Werke aus, darunter 91 von Picasso und 23 von Cezanne.
"Unerschöpfliche Inspiration"
"Picasso hat nie direkt nach Cezanne gemalt, so wie er es bei Manet, Ingres oder Delacroix getan hat. Cezanne war ihm eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für neue Maltechniken", sagte der Museumsdirektor Bruno Ely. Die Ausstellung dauert bis zum 27. September. Sie zeigt Werke, die der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren.
Hin zum Cezanne-Kubismus
Picasso hatte großen Respekt vor Cezanne, 1839 in Aix-en-Provence geboren, und nannte ihn sein Leben lang "Monsieur Cezanne". Vor allem die ersten Ausstellungssäle veranschaulichen den Einfluss Cezannes auf den Spanier.
So führten Cezannes überschneidende Kompositionslinien, vereinfachte Formen und die Infragestellung der Zentralperspektive bei Picasso vor allem in den Jahren 1908 und 1909 zu einer Radikalisierung dieser Elemente und zum "cubisme cezannien", dem Cezanne-Kubismus.
Skizzenhafte Häuser
Herrliche Ensembles aus Stillleben, Landschaften und Porträts laden die Besucher zu einem Vergleich beider Maler ein. Picassos skizzenhafte Häuser auf einem Hügel, erste Anklänge an den Kubismus, verweisen ebenso eindeutig auf Cezannes berühmtes Gemälde "Gardanne".
Dieses Dorf, das einzige, das Cezanne gemalt hat, ist stark schematisiert ebenso wie seine Badenden, eine weitere Inspirationsquelle für Picasso.
Hommage an Cezanne
In den letzten Sälen ist nur noch Picasso zu sehen - ganz bewusst. Denn der Meister des Kubismus hatte sich vor genau 50 Jahren, im Frühjahr 1959, in dem nur wenige Kilometer von Aix-en-Provence liegenden Schloss von Vauvenargues niedergelassen.
Auch wenn er nur zeitweise dort lebte, entstand in dieser Zeit eine Reihe von Werken, die erstmals in dieser Ausstellung zu sehen sind und sich durch ihre Farblichkeit und den Formenstil von seinen vorherigen Arbeiten völlig unterscheiden. "Man hat den Eindruck, dass Picasso mit diesen Werken Cezanne eine Hommage erweisen wollte", erklärte Museumsdirektor Ely.
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