Auch AGES prüft

Red Bull Cola wurde in mehreren deutschen Bundesländern bereits aus dem Regal genommen.
Nach dem Fund von Kokainspuren im Cola von Red Bull haben die Lebensmittel-Aufsichtsbehörden mehrerer deutscher Bundesländer das Getränk vorerst aus dem Verkehr gezogen.

Auch in Österreich zog die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) schon Proben des Getränks, wie AGES-Sprecherin Ingrid Kiefer am Samstag auf Anfrage der APA bestätigte.

AGES: "Haben bereits Proben gezogen"
"Wir sind informiert worden und gehen der Sache nach", sagte Kiefer. Man habe demnach bereits Proben gezogen, diese würden derzeit untersucht.

Welches Ergebnis diese haben, könne Kiefer allerdings noch nicht sagen: Die AGES-Sprecherin rechnete damit, dass Resultate zum Wochenbeginn vorliegen könnten.

Spuren von Kokain
Stein des Anstoßes ist nach Medienberichten dekokainierter Cocablatt-Extrakt, der in dem Getränk verwendet wird. Das nordrhein-westfälische Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA) habe ein Gutachten zu dem Getränk erstellt.

"Das Institut hatte Red Bull Cola in einem aufwändigen chemischen Verfahren untersucht und in der Tat Spuren von Kokain gefunden", wie der Abteilungsleiter für Lebensmittelsicherheit beim deutschen Verbraucherschutzministerium, Bernhard Kühnle, bestätigte.

Damit sei das Getränk kein Lebensmittel, sondern ein Betäubungsmittel. Da aber Verbraucherschutz Sache der Länder sei, habe man das Gutachten an alle Bundesländer weitergeleitet.

"Behördliche Überprüfung"
Nach Hessen und Nordrhein-Westfalen betätigten am Samstag auch Thüringen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen ein entsprechendes Verkaufsverbot.

Deutschlandweit wurde das Produkt zudem bereits vom REWE-Konzern aus den Regalen genommen. Zudem teilte laut "Neuer Frankfurter Presse" auch die Edeka-Gruppe mit, dass der "Artikel Red Bull Simply Cola auf Einzelhandels- und Großhandelsebene" in Deutschland bis auf Weiteres gesperrt sei.

Als Grund wurde eine "behördliche Überprüfung der Verkehrsfähigkeit des Produktes" genannt.

"Nicht gesundheitsgefährdend"
Von den Gesundheitsministerien in Hessen und Thüringen wurde indes betont, dass das Verbot keinesfalls mit einer Gesundheitsgefährdung gleichzusetzen sei. Fakt sei laut dem Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums, Thomas Schuls, allerdings, dass das Getränk gegen das Lebensmittelrecht verstoße.

"Auch wenn die nachgewiesene Substanz unbedenklich ist, handelt es sich rechtlich bei dem Getränk um kein Lebensmittel, sondern um ein Betäubungsmittel."

Baden-Württemberg will zunächst keine Konsequenzen ziehen. "Es gibt bisher noch keine Hinweise, dass auch der Handel in Baden-Württemberg von den Lieferungen betroffen ist", sagte eine Sprecherin des Stuttgarter Verbraucherministeriums.

Scharfe Kontrollen
Laut Medienberichten wird das Verbot etwa in Frankfurt auch von den zuständigen Kommunalbehörden strikt überprüft. "Der Gewerbeaußendienst schaut gezielt, ob das Getränk verkauft wird", wird mit Karl-Heinz Schwarz etwa der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes zitiert.

Auch Dora Struckmeier-Schubert, Sprecherin von Ordnungsdezernent Volker Stein, versicherte, dass die Lebensmittelkontrolleure gezielt in Restaurants, Kiosken und Trinkhallen unterwegs seien, um die Einhaltung des Verkaufsverbots zu prüfen.

"Wird weltweit eingesetzt"
Red Bull verurteilte indes das Verkaufsverbot scharf und kündigte bereits an, sich dagegen wehren zu wollen. "Dekokainierte Cocablatt-Extrakte werden weltweit als Aroma in Lebensmitteln eingesetzt", zitierte die "Frankfurter Neue Presse" am Samstag das Unternehmen.

Red Bull Cola sowie andere Lebensmittel, die Cocablatt-Extrakte enthielten, gälten demnach sowohl in der EU als auch in den USA als unbedenklich und verkehrsfähig.

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