"Ich weiß Geschichten zu erzählen"

23-jähriger Gewinner aus Norwegen stellt sich auf lange Karriere ein.
Als ein "Harry Potter" der Musik hat der Norweger Alexander Rybak beim Eurovision Song Contest in Moskau alle mit seinem Charme verzaubert. Sein Lied "Fairytale" (Märchen) handelt von der ersten Liebe des Komponisten, der am vergangenen Mittwoch seinen 23. Geburtstag feierte.

"Ich weiß, dass viele eine bessere Stimme haben als ich, aber mein Trumpf ist, dass ich es liebe und Geschichten zu erzählen weiß", sagte der gebürtige Weißrusse vor seinem Auftritt der Nachrichtenagentur dpa. Der Sohn einer Musikerfamilie hatte seinen Song selbst komponiert und getextet.

Bereits Vertrag mit EMI
Das Plattenlabel EMI Germany hatte den norwegischen Shootingstar, der bei der nationalen Vorentscheidung sechsmal so viele Punkte wie der Zweitplatzierte errungen hatte, wegen seines Talents schon vor dem Finale unter Vertrag genommen. Selten waren sich die Experten so sicher, dass Rybak das Rennen machen würde.

"Ich werde aber nie etwas Größeres tun als diesen Grand Prix. Mehr geht nicht", meinte Rybak angesichts von mehr als 100 Millionen Fernsehzuschauern. Der Norweger hat sich in seinem Land auch als Darsteller in dem Musical "Anatevka" einen Namen gemacht.

"Erinnerung an die erste Liebe"
"Ich versuche, ein Schauspieler zu sein, weiß aber nicht, ob ich gut genug bin", meinte Rybak. "Wenn ich vor einer Kamera stehe, will ich nicht nur singen, sondern auch eine Geschichte erzählen." Und die Story, die er in Moskau erzählte, ist wahr, wie er beteuerte. Sie handelt von seiner ersten Liebe vor fünf Jahren.

"Die Erinnerung an die erste Liebe bleibt immer", erklärte er den Erfolg seines Songs. Immer wieder wollten Fans wissen, ob er noch zu haben sei. Der dpa sagte er: "Ich habe keine Zeit für eine Freundin. Leider." Er stelle sich auf eine lange Karriere ein und wolle nicht, dass jemand zu Hause auf ihn warte.

Erster kommerzieller Erfolg
Mit seiner früheren Heimat Weißrussland hat er abgeschlossen, seit er im Vorschulalter die "Diktatur" mit seinen Eltern verließ. Dennoch spricht er Russisch mit seinen Eltern. In Norwegen hat er schon rund 80 Songs geschrieben. Aber "Fairytale" sei sein erster kommerzieller Erfolg.

"Das ist ein Hit wie aus dem Bilderbuch, ein alchemistisches Zauberkunststück, bei dem aus hitziger Liebeslyrik, sonnig-unbefangener Melodie und feuriger Folklore flüssiges Gold wird - ein wahres Popmärchen", sagte EMI-Sprecher Harald Engel.

Zusammenarbeit mit Morten Harket
Seit seinem fünften Lebensjahr spielt Rybak Geige und Klavier - mit Schwerpunkt Klassik. Für sein Violinspiel erhielt er 2004 den Anders-Jahre-Kulturpreis. Rybak hat mit dem Popsänger Morten Harket (a-ha) gearbeitet und ist Konzertmeister des größten Jugendsymphonieorchesters Norwegens.

Sein Debütalbum "Fairytales" soll Ende Mai im deutschsprachigen Raum erscheinen. Der Popkünstler zählt Michael Jackson, Sting und Andrea Bocelli zu seinen Vorbildern.

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