Anfrage abgewiesen

Bürgermeister: "Mit Sicherheit bedauerlicher Einzelfall".
Ein Tiroler Hotel, das eine jüdische Familie als Gäste abgelehnt haben soll, sorgt für Aufregung. Eine Appartementvermieterin in Serfaus (Bezirk Landeck) soll laut "Tiroler Tageszeitung" ("TT") auf eine Buchungsanfrage per E-Mail geantwortet haben, wegen "schlechter Erfahrungen keine jüdischen Gäste mehr aufnehmen zu wollen".

Bürgermeister Georg Mangott hat den Vorfall inzwischen bedauert. Dabei handle es sich "mit Sicherheit um einen Einzelfall", betonte er.

Vorfall sorgt für heftige Kritik
In der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg hat der Vorfall für Kopfschütteln gesorgt. "Bis zu diesem Fall haben wir noch nie gehört, dass es irgendwelche Schwierigkeiten gebe", zitierte die "TT" die Präsidentin der Kultusgemeinde, Esther Fritsch.

Juden seien bisher in Serfaus immer gut angenommen worden. Es gebe etliche Hotels, die sich auf jüdische Gäste spezialisiert hätten. Manche Tourismusbetriebe haben Schwierigkeiten, sich auf den jüdisch-orthodoxen Lebensstil einzustellen, da etliche strenge Regeln einzuhalten sind.

"Das Verhalten ist nicht akzeptabel", kritisierte Tourismusverband-Obmann Franz Tschiderer den Betrieb. Jüdische Gäste seien in Serfaus-Fiss-Ladis ebenso herzlich willkommen wie alle anderen. Hintergrund der Absage sei wohl, dass die Region bei Gästen der jüdisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft immer beliebter werde.

Kein Urlaub "in rassistischem Nest"
Der Vater der betroffenen Familie hat indes entschieden, die Sommerferien woanders zu verbringen: Er wolle seinen Urlaub nicht in einem "rassistischen Nest" verbringen und werde seinen Freunden erzählen, was ihm in Tirol widerfahren sei, zitierte ihn das Blatt.

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