Rund 1,1 Millionen Kinder, insgesamt sieben Prozent der Neugeborenen in China pro Jahr, kämen mit Geburtsfehlern auf die Welt, sagte die stellvertretende Leiterin der Kommission für Familienplanung, Jiang Fan, laut Medienberichten.
Zunahme in Städten und auf dem Land
Die Zahl der Kinder mit Missbildungen nimmt demnach sowohl in ländlichen als auch städtischen Regionen ständig zu.
Nach Ansicht der Medizinerin Hu Yali von der Nanjing-Universität sind die Auslöser für die Geburtsfehler "sehr kompliziert". So seien bei zehn Prozent der Fälle ausschließlich Umweltverschmutzungen dafür verantwortlich, bei 25 bis 30 Prozent die genetische Veranlagung. Die restlichen Fehlbildungen sind laut Hu auf beide Faktoren zurückzuführen.
Zwei Drittel mit Erkrankungen der Atemwege
Die höchste Rate an Geburtsfehlern gebe es in der nordchinesischen Provinz und Kohle- und Eisenverarbeitungszentrum Shanxi, wie die Zeitung "China Daily" berichtet. Auch in anderen Industriezonen sei ein Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung und Erkrankungen erkennbar.
Die Großstadt Linfen, die als das Herz von Chinas riesiger und expandierender Kohleindustrie gilt, ist laut dem Blacksmith Institut die schmutzigste Stadt Chinas.
Illegale Minen und Fabriken
Nicht zuletzt durch die zahlreichen illegalen und unkontrollierten Minen, Stahlfabriken und Teerraffinerien würde die Luft verpestet und das Wasser zweckentfremdet, berichtet das Blacksmith Institute.
Laut Medienberichten leiden allein in Linfen zwei Drittel aller Kleinkinder bereits unter Erkrankungen der Atemwege, womit diese laut Statistik mit einer um zehn Jahre verkürzten Lebenserwartung rechnen müssen.
Links:
- Blacksmith Institute
- Linfen (Wikipedia)