Gefährliche Schneelast

Bewohner und Helfer in verschneiten Orten schaufeln fast rund um die Uhr.
Das Winterwetter hatte auch am Dienstag weite Teile Österreichs im Griff. Die Neuschneemengen sorgten für eine verschärfte Lawinensituation. Im wegen drohender Lawinen von der Außenwelt abgeschnittenen Radmer im obersteirischen Bezirk Leoben wurde am Dienstag ein Dialysepatient von einem Hubschrauber des Innenministeriums ausgeflogen.

Versorgungsflüge durch das Heer
Das Bundesheer stand in der Steiermark mit Lawineneinsatzzügen und Helikoptern in Bereitschaft. Am Mittwoch könnten Versorgungsflüge für Bewohner abgeschnittener Ortschaften und Erkundungsmissionen hinsichtlich der Lawinensituation stattfinden, so ein Heeressprecher.

Der Patient aus Radmer wurde im Schneetreiben ausgeflogen. "Das ist dem Mut des Piloten zu verdanken", so Bürgermeister Siegfried Gallhofer. Laut Heeressprecher Oberst Gerhard Schweiger könnten am Mittwoch die Planneralm im Bezirk Liezen und Radmer aus der Luft versorgt werden.

Lawinen blockieren Straßen
Der starke Schneefall in der Obersteiermark machte in der Nacht auf Dienstag weitere Straßensperren nötig: Die Präbichlbundesstraße (B115) von Eisenerz, wo in den Morgen- bzw. Vormittagsstunden zwei große Lawinen abgingen, bis Vordernberg, die Niederalplstraße (L113) sowie der Lahnsattel (B23) wurden u. a. gesperrt - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Höchste Warnstufe
Wegen der verschärften Lawinensituation wurde auch in den Salzburger Nordalpen - so wie in Teilen Niederösterreichs, Oberösterreichs und der Steiermark - die höchste Warnstufe fünf ausgerufen. Gleich zwei Staublawinen haben am Dienstag die Hochkönigstraße (B164) verschüttet.

Eineinhalb Meter in vier Tagen
In den Salzburger Nordalpen gab es in den vergangenen vier Tagen 1,5 Meter Neuschnee - eine Niederschlagsmenge, die laut Lawinenwarnzentrale nur alle sieben Jahre auftritt - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Bundesheer in Alarmbereitschaft
Zahlreiche Hausbesitzer von Salzburg bis in die Steiermark schaufelten ihre schneebedeckten Dächer ab - in einigen Gemeinden beteiligte sich die Feuerwehr an dem Schaufeleinsatz, im Raum Dienten wurden dafür zehn alpingeschulte Soldaten angefordert. Das Bundesheer hielt vier Lawineneinsatzzüge in Alarmbereitschaft.

Urlauber sitzen im Zillertal fest
In weiten Teilen Nordtirols wurde am Dienstag die Lawinengefahr als "groß" hinaufgesetzt. Wegen akuter Lawinengefahr musste auch eine wichtige Straßenverbindung zwischen Tirol und Bayern erneut gesperrt werden.

Betroffen war die Seefelder Straße (B177) im Bereich des ehemaligen Grenzüberganges Scharnitz/Mittenwald. Die Sperre betraf auch die Bahnstrecke zwischen Scharnitz und Mittenwald. In Hochfügen im Zillertal sitzen derzeit etwa 700 Urlaubsgäste fest - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Deutsche überlebten in Schneebiwak
Eine Nacht in einer Schneehöhle überlebten zwei Deutsche oberhalb der Tiroler Gemeinde Galtür im Paznauntal. Die zwei waren auf dem Weg zur Jamtalhütte in die Dunkelheit geraten, außerdem hatte die 22-jährige Tochter des Tourengehers das Fell von einem ihrer Skier verloren. Eine Suchmannschaft entdeckte die Urlauber 500 Meter unterhalb der Hütte und brachte sie am Dienstag in Sicherheit.

Hunderte Helfer im Dauereinsatz
In Niederösterreich standen am Dienstag allein etwa 400 Mitglieder des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) der Feuerwehr im Wintereinsatz. Sie unterstützten in den Bezirken Scheibbs, Lilienfeld, Amstetten und Neunkirchen die lokalen Kräfte. Es kam zu zahlreichen Lawinenabgängen, so etwa auf dem Hochkar.

Besonders betroffen von den Schneemassen war der Bezirk Scheibbs: Hier standen 256 lokale Feuerwehrmitglieder bei Räumungsarbeiten im Einsatz - mehr dazu in noe.ORF.at.

Zahlreiche Straßensperren
In Oberösterreich sind nicht nur zahlreiche Passstraßen gesperrt, auch die Zufahrt zum Skigebiet Wurzeralm war nicht möglich. Die Standseilbahn stand still. Den Schülern von Windischgarsten (Bezirk Kirchdorf) bescherte das Wetter zwei zusätzliche Ferientage - mehr dazu in ooe.ORF.at.

Neue Schneefälle
Auch in Vorarlberg häuften sich die Lawinenabgänge. Die Lawinengefahr stieg nach Schneefällen in der vergangenen Nacht weiter an. Wegen drohender Lawinen blieb die Arlbergstraße (L197) zwischen Stuben und St. Christoph für den Verkehr gesperrt.

Eine Entspannung war vorerst nicht in Sicht, denn für Donnerstag und Freitag waren weitere Schneefälle angekündigt - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

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