24. Jänner: Papst Benedikt XVI. hebt die Exkommunikation der vier vom verstorbenen französischen Erzbischof Marcel Lefebvre unerlaubt geweihten Bischöfe der traditionalistischen Bruderschaft St. Pius X. (FSSPX) auf. Unter ihnen ist der Brite Richard Williamson, gegen den in Deutschland wegen Holocaust-Leugnung ermittelt wird.
28. Jänner: Das israelische Großrabbinat bricht aus Protest gegen die Aufhebung von Williamsons Exkommunikation die offiziellen Beziehungen zum Vatikan ab.
30. Jänner: Williamson bittet den Papst um Entschuldigung für seine "unnötige Aussage", er bedaure zutiefst "das Leid", das er damit dem Heiligen Vater verursacht hat. Inhaltlich rückt er nicht von seinen Aussagen ab.
3. Februar: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert vom Papst nach der heftigen Kritik in der Öffentlichkeit an der Aufhebung von Williamsons Exkommunikation klare Worte. Wenn durch eine vatikanische Entscheidung der Eindruck entstehe, dass der Holocaust geleugnet werden könne, dürfe dies nicht ohne Folgen im Raum bleiben, so die CDU-Chefin und protestantische Christin.
Der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari kritisiert ebenfalls die Wiederaufnahme des Holocaust-Leugners Richard Williamson in die Kirche: "Das war eindeutig ein schwerer politischer Fehler."
4. Februar: Der Vatikan fordert Williamson zu einem Widerruf der Holocaust-Leugnung auf.
10. Februar: Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser warnt die katholische Kirche indes vor einem "Gesundschrumpfen" in Richtung Sekte und übt deutliche Kritik am Vatikan. Die Piusbruderschaft stehe für ihn "nicht auf dem Boden der römisch-katholischen Kirche".
12. Februar: Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun spricht im Zusammenhang mit Williamsons Wiederaufnahme von einem "allzu menschlichen Fehler" des Vatikans. In Richtung Williamson meinte er, wer bestreite, dass der Holocaust stattgefunden habe, sei "nicht ganz dicht oder/und höchstwahrscheinlich ein Antisemit".
Links: