Berlinale-Preisträger stehen fest

Einstimmige Jury-Entscheidung für "La teta asustada" aus Peru.
©Bild: APA/EPA/Joerg Carstensen
©Bild: APA/EPA/Joerg Carstensen
Die Österreicherin Birgit Minichmayr ist bei der 59. Berlinale mit dem Silbernen Bären als beste Schauspielerin ausgezeichnet worden. Der Goldene Bär ging an den peruanischen Film "La teta asustada" ("Die Milch des Leids").

Minichmayr erhielt den Preis für ihre Rolle in dem Wettbewerbsfilm "Alle Anderen". Der deutsche Berlinale-Beitrag von Maren Ade wurde außerdem mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Der Preis ging zu gleichen Teilen auch an "Gigante" von Adrian Biniez aus Uruguay.

Peruanischer Beitrag überzeugt Jury
©Bild: AP/Hermann J. Knippertz
©Bild: AP/Hermann J. Knippertz
Einstimmig fiel laut Jurypräsidentin Tilda Swinton die Entscheidung für den Goldenen Bären und somit für "La teta asustada".

Die 32-jährige Regisseurin Claudia Llosa erzählt in dem Film von einer jungen Frau, die an den Folgen des Jahre zurückliegenden Terrorsystems in Peru leidet.

Der Andenstaat hatte zum ersten Mal am Berlinale-Wettbewerb teilgenommen und gewann nun auf Anhieb den Hauptpreis.

Minichmayr: "Freue mich einfach tierisch"
©Bild: AP/Herbert Knosowski
©Bild: AP/Herbert Knosowski
Groß war indes nicht nur die Überraschung, sondern auch der Jubel nach dem Silbernen Bären für Minichmayr. "Ich freue mich einfach tierisch", sagte die 31-Jährige im 3sat-Interview unmittelbar nach der Preisverleihung, "vor allem, weil es für mich so eine spezielle, tolle Arbeit war mit Maren Ade."

"Ich war gestern noch in Wien spielen", erzählte sie von der überraschenden Ehrung. Dann habe die Berlinale angerufen und gefragt, ob sie wieder nach Berlin kommen könne - "dann habe ich mir natürlich schon einige Gedanken gemacht". Nun werde erst einmal gefeiert, sagte Minichmayr, der Silberne Bär komme "heute Nacht gleich neben das Bett".

Die 31-Jährige Oberösterreicherin gehört zum Ensemble des Wiener Burgtheaters. Minichmayr war bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin auch in der Sektion Panorama in dem Krimi "Der Knochenmann" zu sehen.

Kouyate überzeugt in "London River"
Mit dem Silbernen Bären für den besten Schauspieler wurde der 72-jährige Sotigui Kouyate geehrt.

Der in Mali geborene Schauspieler bekam die Trophäe für seine Rolle in dem Drama "London River". In dem Film des Franzosen Rachid Bouchareb geht es um die Auswirkungen der Terroranschläge in London 2005.

Bestes Drehbuch an "The Messenger"
Der Silberne Bär für das beste Drehbuch ging an den US-Film "The Messenger". Die internationale Jury der 59. Berlinale zeichnete dafür Regisseur Oren Moverman und seinen Mitautor Alessandro Camon aus. Ihr Hauptdarsteller Ben Foster nahm den Preis für das Anti-Kriegsdrama entgegen.

Den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung bekamen Gabor Erdelyi und Tamas Szekely für das Sounddesign in "Katalin Varga" von Peter Strickland aus Großbritannien.

Die Tragikomödie "Gigante" erhielt neben dem Großen Preis der Jury auch die Auszeichnung als bester Erstlingsfilm und teilte sich zudem den Alfred-Bauer-Preis mit Andrzej Wajdas "Der Kalmus" aus Polen.

Links: