Vor 50 Jahren bestiegen die Rock-'n'-Roll-Musiker Buddy Holly, Ritchie Valens und Big Bopper in Mason City im US-Bundesstaat Iowa eine Beechcraft Bonanza. Auf dem Weg zum nächsten Konzertort stürzte das Flugzeug in einem Schneesturm ab - ein Pilotenfehler, den keiner der Insassen überlebte.
Inspiration für Dylan, Stones, Beatles
Buddy Holly, 22, schüchtern, mit den Markenzeichen Akne, Anzug und Hornbrille, hatte vor seinem Tod gerade zwei Jahre, um Meilensteine in der Musik zu setzen - und das nicht nur mit Hits wie "Peggy Sue" und "That'll Be The Day".
Hollys Musik inspirierte Bob Dylan, die Beatles und viele seiner Zeitgenossen. Den Rolling Stones glückte mit Hollys Song "Not Fade Away" der erste große Hit im eigenen Land. Und zwölf Jahre nach dem Unglück gelang Don McLean mit der Holly-Hommage "American Pie" und der Textzeile "the day the music died" (der Tag, an dem die Musik starb) ein weltweiter Hit.
Klassische Viererbesetzung
Holly war der erste Musiker, der aus der klassischen Trio-Besetzung seines Genres ausbrach und mit der Besetzung Schlagzeug, Bass, Lead- und Rhythmus-Gitarre Erfolg hatte.
Diese Standardformation einer Rockband übernahmen die Beatles. Paul McCartney erwarb später die Rechte für den kompletten Katalog von Hollys Songs und gründete zum 40. Geburtstag seines Idols die Buddy Holly Week als jährliches Ereignis.
Experimentierfreudig
Der Einfluss Hollys ging noch weiter: Er baute Streichersätze in seine Rock-'n'-Roll-Songs ein, erprobte die heute berühmte Stratocaster-Gitarre aus dem Hause Fender und experimentierte im Studio mit Overdubbing, also dem mehrstimmigen Übereinanderkopieren von Tonaufnahmen.
Bis heute ist Holly auch eine Independent-Ikone. Nachdem er sich von seiner Band, den Crickets, und dem Produzenten Norman Petty getrennt hatte, konnte er seine Songs unabhängig von Plattenfirmen produzieren - es existieren etliche Demoaufnahmen, die Holly selbst mit einer Bandmaschine zu Hause eingespielt hatte - und hatte künstlerisch freie Hand.
Durchbruch mit "That'll Be The Day"
Der Musiker mit der sich leicht überschlagenden Stimme kam am 7. September 1936 als Charles Hardin Holley im texanischen Lubbock zur Welt. Schon in ganz jungen Jahren lernte er Klavier, Geige und Gitarre. Nach Abschluss der Highschool gründete er eine Countryband, die als lokale Vorgruppe für Gastspiele etwa von Elvis Presley engagiert wurde.
Der Produzent Norman Petty verschaffte ihm und seiner neu gegründeten Band The Crickets schließlich den Durchbruch mit einer rockigen Version eines ihrer alten Songs, "That'll Be The Day".
Zahlreiche Hits
Das Stück wurde im Juni 1957 mit den Crickets aufgenommen. Schon im Spätsommer eroberte es den ersten Platz der Hitparaden.
Von August 1957 bis August 1958 gelangen Holly und den Crickets sieben weitere Top-40-Hits, etwa "Peggy Sue", "Oh Boy", "Think It Over" und "Maybe Baby". Die Crickets gingen auf Tour mit Fats Domino, den Everly Brothers, Paul Anka und Jerry Lee Lewis.
Des Geldes wegen auf Tour
Im Oktober 1958 trennte sich Holly von der Band, zog ins New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village und heiratete Maria Elena Santiago, der er gleich beim ersten Date einen Antrag gemacht hatte.
Widerwillig, aber weil knapp bei Kasse schloss er sich einer Tournee durch den Mittleren Westen an, der "Winter Dance Party", bei der es zu dem tragischen Flugzeugunglück kam. Die letzte Aufnahme des Rock-'n'-Roll-Pioniers wurde am 9. März 1959 veröffentlicht: "It Doesn't Matter Anymore".
Links:
- The Day the Music Died (Wikipedia)
- Holly-Biografie (Wikipedia)