Dieser hatte in der Vergangenheit mit seinen Äußerungen als Pfarrer der Gemeinde Windischgarsten immer wieder für Aufregung gesorgt.
Widerstand auch in der Politik
Die Entscheidung blieb nicht ohne Folgen. In Oberösterreich regte sich heftiger Widerstand. Rom habe ein falsches Bild von der Kirche in Oberösterreich, meinte etwa Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) und kritisiert, dass die Entscheidung nicht dem Dreiervorschlag der Diözese entspreche.
"Das deutet daraufhin, dass in Rom von der Diözese ein Bild herrscht, das meines Erachtens nicht der Realität entspricht. Mit dem Windischgarstner Pfarrer wurde ein sehr konservativer Geistlicher berufen", sagte Pühringer im Interview mit dem ORF Radio Oberösterreich - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
Diözese erwartet schwierige Zeit
Generaldechant Franz Wild zeigte sich über die Personalentscheidung "erschüttert" und fürchtet, dass mit dieser Ernennung schwierige Zeiten auf die Diözese zukommen werden. Gegenüber der "Oberösterreichischen Rundschau" äußerte er Zweifel an der Modernität der Kirche: "Ich hoffe, dass der Kirche klar ist, dass wir im 21. Jahrhundert leben und auch sie dort leben muss."
Eine Fortsetzung der "konservativen und restaurativen Tendenz unter dem jetzigen Pontifikat" sieht auch Walter Wimmer, Mitglied des bischöflichen Konsistoriums, der wörtlich von einem "Schlag ins Gesicht für die Linzer Diözese" spricht.
Kirchenaustritte befürchtet
Die Plattform "Wir sind Kirche" rechnet nach der Ernennung des Linzer Weihbischofs mit vermehrten Kirchenaustritten. Der "äußerst rechte Rand der Kirche" werde sicher keinen Aufschwung verzeichnen, hieß es - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
Wer darf zur Kommunion?
In einem Interview für "gloria.tv" betont Wagner nichts davon zu halten, "wenn alle zur Kommunion herumrennen und dann noch vier, fünf Kommunionshelfer herumstehen". Das sei "glatter Unfug". Wenn jemand nur einmal im Monat zur Heligen Messe gehe, weil ihm gerade danach sei, und dann zur Kommunion laufe, gehe das nicht. In einem "Presse"-Interview relativiert Wagner seine Position ein wenig.
"Ich dränge die Kommunion niemandem auf. Wenn aber jemand nach vorne kommt, wird er die Kommunion erhalten", sagt der bisherige Pfarrer von Windischgarsten hier. Dass er wiederverheirateten Geschiedenen keine Kommunion spenden kann, liegt für Wagner auf der Hand. Er habe nicht das Recht, etwas zu genehmigen, was von Gott nicht erlaubt sei, erläutert der Weihbischof im "gloria.tv"-Interview.
Über Kritik verwundert
In Windischgarsten sind Mädchen nicht als Ministrantinnen vorgesehen. Wieso das so ist? "weil wir genug Buben dafür haben", antwortet Wagner auf eine entsprechende Frage der "Presse" und sieht für weibliche Mitarbeiter seiner Pfarre "andere Aufgaben".
Dass seine Positionen vielfach auf Unverständnis stoßen, sieht der Weihbischof mit Staunen: "Ich wundere mich wirklich: Wenn man 20 Jahre lang schlicht und einfach für den Glauben der katholischen Kirche eintritt, dann gilt man schon als erzkonservativ", sagt Wagner in den "Oberösterreichischen Nachrichten".
Hurrikan "Katrina" kein Zufall
Der 54-jährige Wagner hatte immer wieder mit kontroversen Äußerungen für Aufregung gesorgt. Als etwa der Hurrikan "Katrina" 2005 New Orleans in den USA zerstörte, wusste Wagner im Pfarrblatt seiner damaligen Gemeinde Windischgarsten zu berichten: "Es ist wohl kein Zufall, dass in New Orleans alle fünf Abtreibungskliniken sowie Nachtclubs zerstört wurden."
Die Tsunami-Katastrophe 2004 sei seiner Meinung nach auch nicht zufällig gerade zu Weihnachten aufgetreten - wenn die Leute aus dem reichen Westen ins arme Thailand flüchteten. Hinter den "Harry Potter"-Büchern vermutete er Satanismus und warnte vehement vor der Lektüre - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
Links: