Der australische Tourismusverband versteht sein Geschäft. Wer träumt - angesichts düsteren Winterwetters und ebenso düsterer wirtschaftlicher Aussichten - schließlich nicht von einer Flucht auf eine Trauminsel bei gleichzeitiger fürstlicher Bezahlung?
Inseltraum wird für eine Person wahr
Natürlich ist das "Job"-Angebot entsprechend verlockend formuliert. Der "Insel-Ranger" von Hamilton Island am Great-Barrier-Riff bekommt demnach eine komfortable Vierzimmervilla als Dienstwohnung für sechs Monate. Anreise und Spesen werden "selbstverständlich" bezahlt.
Das "Arbeitspensum" beträgt etwa zwölf Stunden pro Monat, schätzt man im australischen Fremdenverkehrsverband und nennt das Füttern von Schildkröten und das Beobachten von Walen als Beispiele. Dafür gibt es umgerechnet etwa 75.000 Euro Pauschallohn.
"Verrückte Dimensionen"
Für die Touristiker lohnt es sich jedoch allemal, einer Person einen sechsmonatigen Urlaub und Bargeld noch dazu zu schenken. Bereits jetzt ist die Werbewirkung unbezahlbar, dabei kommt die Kampagne in 18 Ländern gerade erst in Schwung.
Auch die Verantwortlichen selbst zeigten sich allerdings gegenüber britischen Medien über den Ansturm verwundert. Sie erwarten sich, dass der Run auf das Jobangebot noch "verrückte Dimensionen annehmen" wird - umso mehr, als sie selbst es natürlich weidlich auskosten.
Reiche PR-Ernte
Das Auswahlverfahren für den Job findet daher Stück für Stück unter den Augen der Öffentlichkeit statt. Die elf letzten verbliebenen Bewerber müssen schließlich Anfang Mai zu einer Art Realityshow auf die Insel. Einer von ihnen tritt am 1. Juli den Job an.
Ab dann trägt das Projekt für die australischen Touristiker noch mehr Früchte. Dann muss der Auserwählte über das Inselleben per Blog, Video und Fotos berichten und Journalisten Rede und Antwort stehen - kurz: allen Daheimgebliebenen sechs Monate lang den Mund wässrig machen.
Links:
- BBC-Artikel
- "Daily Mail"-Artikel
- Islandreefjob.com (häufig überlastet)
- Tourism Queensland