Sollte Kiew seine Schulden von 2,4 Milliarden US-Dollar (rund 1,9 Mrd. Euro) nicht bezahlen, werde von Neujahr an der Gashahn zugedreht, hieß es. Die Entwicklung im Überblick:
25. November 2008: Die Ukraine will den Großteil der Schulden bis zum 1. Dezember begleichen.
22. Dezember: Russlands Regierung warnt die EU-Staaten vor möglichen Lieferschwierigkeiten wegen der "uneinsichtigen Haltung" Kiews.
30. Dezember: Die Ukraine teilt mit, die Schulden seien getilgt. Gasprom wiederum betont, das Geld sei noch nicht eingegangen. Das Unternehmen bereitet einen Lieferstopp vor.
31. Dezember: Die Ukraine hat laut Russland mit 1,5 Milliarden Dollar den Großteil ihrer Milliardenschulden beglichen. Gasprom fordert aber weiter Verzugsstrafen von mehr als einer halben Milliarde Dollar.
1. Jänner 2009: Gasprom dreht der Ukraine den Gashahn komplett zu. Der Konzern pumpt allerdings weiter Gas über die ukrainischen Leitungen nach Westeuropa.
2. Jänner: Gasprom wirft Kiew vor, einen Teil der Transitmengen für Westeuropa zu "stehlen". In Ungarn, Polen und Rumänien kommt weniger Gas an.
5. Jänner: Russlands Regierung weist Gasprom an, rund 65,3 Millionen Kubikmeter Gas nicht durch Pipelines in der Ukraine, sondern etwa durch Weißrussland und die Türkei zu pumpen.
6. Jänner: In Deutschland, der Türkei, Bulgarien, Rumänien, Österreich, Griechenland, Mazedonien, Kroatien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei kommt es zu Lieferausfällen.
7. Jänner: Über die Ukraine fließt kein russisches Gas mehr nach Westeuropa. Nach russischer Darstellung kappte Kiew die letzte der vier Transitleitungen. Aus der Ukraine heißt es dagegen, Russland habe seine Gaslieferungen über die Ukraine komplett eingestellt.
8. Jänner: Europas Hoffnung auf eine rasche Lösung der Gaskrise zerschlägt sich. Russland lehnt einen konkreten EU-Vorschlag zur Entsendung von Beobachtern ab. Der russische Regierungschef Wladimir Putin bezeichnet die pro-westliche Führung der Ukraine als unfähig und "hochgradig kriminell".
9. Jänner: Die EU einigt sich mit Russland auf Einzelheiten einer Beobachtermission. Diese soll überwachen, dass das russische Gas ordnungsgemäß und in voller Menge durch die Ukraine in den Westen gepumpt wird. Die Ukraine, die inzwischen selbst über Engpässe klagt, hatte dem Vorschlag zuvor zugestimmt. Laut der Einigung dürfen Russen in der Ukraine und Ukrainer in Russland den Gastransport überwachen.
11. Jänner: Nach Russland unterzeichnet auch die Ukraine das Abkommen mit der EU über die Kontrolle der Transitlieferungen in Richtung Westen. Wegen einer Zusatzerklärung der Ukraine setzt Russland das Abkommen wenig später einseitig außer Kraft.
12. Jänner: Die Ukraine unterschreibt das Abkommen in seiner Originalfassung ohne die von Moskau beanstandeten Zusätze. Der eigentliche Streit zwischen Russland und der Ukraine über höhere Preise und neue Transitgebühren ist aber weiterhin ungelöst.
13. Jänner: Gasprom nimmt die Gaslieferungen wieder auf. Die Ukraine blockiert kurz darauf die Weiterleitung nach Europa.
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