Das Schauspieler-Ehepaar Tom Cruise und Katie Holmes gelten mit ihren Kollegen John Travolta und Kelly Preston als prominenteste Vertreter Scientologys in Hollywood. Vor allem Cruise soll in der Organisation auch organisatorisch an der Spitze stehen.
Cruise auf Beckhams angesetzt?
Neben den Schauspielerinnen Anne Archer und Kirstie Alley bekennen sich etwa Elvis-Witwe Priscilla Presley samt Tochter Lisa Marie zu der Organisation. Bei Musikern reicht die Liste von Beck über Juliette Lewis bis hin zum Jazzpianisten Chick Corea.
Auch der verstorbene Soul-Sänger Isaac Hayes war ein prominenter Vertreter der Organisation. In Europa sind Scientology-Prominente eher dünn gesät. Gerüchten zufolge suchten deshalb Cruise und Holmes die Nähe von Victoria Beckham, um sie für die Organisation zu gewinnen.
1954 gegründet
Scientology wurde 1954 von dem US-Science-Fiction-Autor Lafayette Ronald Hubbard (1911 - 1986) gegründet. Nach Angaben des "Lexikons der Sekten, Sondergruppen und Weltanschauungen" soll die Organisation weltweit zwischen acht und 25 Mio. Mitglieder haben.
Andere Experten gehen lediglich von ein paar Hunderttausend aus. Das Mutterhaus steht in Los Angeles. Die erste Niederlassung in Österreich richtete Scientology laut eigenen Angaben 1971 ein. 2008 wurde in Wien auch eines von weltweit acht "Celebrity Centers" errichtet.
"Persönlichkeitstests" als Köder
Die streng hierarchisch strukturierte Organisation versteht sich dem Lexikon nach "als Abschluss und Krönung des bisherigen Suchens der Menschheit". Sie möchte alle Gebiete des Lebens "auf eine neue und endgültige Weise klären".
Die Mitgliedschaft könne "tief greifende negative Auswirkungen, finanzieller und persönlicher Art, haben", heißt es in dem Lexikon. Beispielsweise über Straßenwerbung locken die Scientologen zu kostenlosen "Persönlichkeitstests".
"Glücklichere Menschen"
Anschließend wird versucht, ein Kursprogramm zu verkaufen. Dabei werden individuelle Programme für "glücklichere Menschen" angeboten. Auch werden die Schriften des Gründers verkauft. Scientology wird von Kritikern als profitorientiertes, mit zweifelhaften Methoden arbeitendes Unternehmen angesehen.
Keine Religionsgemeinschaft in Österreich
Scientology verfügt nach Angaben aus Deutschland, wo ein Verbot der Gruppe lange diskutiert wurde, über einen eigenen Nachrichtendienst, der sich "nicht an Recht und Gesetz gebunden sieht". In den USA hat die Gruppe den Status einer Religionsgemeinschaft.
In Österreich ist Scientology nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt, in Frankreich ist sie als Sekte eingestuft und wurde letztes Jahr anlässlich eines konkreten Falles von einem Gericht als "verbrecherische Bandenorganisation" eingestuft.
Links:
- Scientology (Wikipedia)
- Bundesstelle für Sektenfragen