Damit eskaliert binnen weniger Monate der zweite Konflikt in der Krisenregion: Seit dem Sommer sind Hunderttausende Menschen wegen neuer Gewalt zwischen den Tutsi-Rebellen des Ex-Generals Nkunda und der Armee in der Region Kivu auf der Flucht.
Druck auf Kony
Die drei Regierungen hatten sich grundsätzlich bereits im Juni auf einen Militärschlag gegen die LRA verständigt, sollte der selbst ernannte Prophet und LRA-Chef Joseph Kony nicht ein Friedensabkommen unterzeichnen, das einen 20-jährigen blutigen Konflikt beenden soll. Die LRA ist wegen der Verstümmelung von Zivilisten und der Entführung Tausender Kinder berühmt-berüchtigt.
"Es ist eine gemeinsame Operation. Wir haben Stützpunkte der LRA angegriffen. Die Operation hat in der Früh begonnen", so der Sprecher der ugandischen Armee, Paddy Ankunda. Vertreter des Sudan und des Kongo waren zunächst nicht für Stellungnahmen erreichbar.
Schneller Sieg kaum möglich
Ein schneller Sieg gegen die Rebellen ist nach Ansicht von Experten unwahrscheinlich. Die LRA befinde sich seit einiger Zeit im Osten des Kongos und kenne sich gut aus. Außerdem seien die Truppen Angriffe aus dem Hinterhalt auf größere und besser ausgerüstete Streitkräfte gewöhnt.
Kony fürchtet Strafgericht
Ugandas Präsident Yoweri Museveni hatte erst letzte Woche erneut an Kony appelliert, den Friedensvertrag zu unterzeichnen. Zuvor hatte Kony erneut Vermittler vor den Kopf gestoßen, indem er zu einem Treffen, bei dem er das Abkommen unterzeichnen sollte, nicht erschienen war. Die Verhandlungen laufen bereits seit zwei Jahren.
Kony fordert als Bedingung, dass zuvor Anklagen beim Internationalen Strafgerichtshof gegen ihn und seine Stellvertreter fallengelassen werden.
Langer, blutiger Konflikt
In dem seit 22 Jahren andauernden Konflikt zwischen Konys Rebellen und Ugandas Regierung wurden Tausende Menschen getötet und rund zwei Millionen weitere zur Flucht gezwungen.
Der Konflikt hat aber nicht nur den Norden Ugandas verwüstet, sondern auch Teile des ölreichen Südsudans und des ebenfalls rohstoffreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo destabilisiert.
Brutale Methoden
Der selbst ernannte Prophet Kony hat einen von mehreren zunächst populären Aufständen in Norduganda gegen den 1986 an die Macht gekommenen Präsidenten Yoweri Museveni angezettelt. Weil er Soldaten gewaltsam rekrutiert und Zivilisten ermorden lässt, verlor er rasch die Unterstützung in der Bevölkerung.
Tausende Kinder als Opfer
Traurige Bekanntheit erlangte Konys LRA vor allem wegen der Entführung Tausender Kinder, die dann als Soldaten dienen müssen - oder sie werden sofort ermordet. Viele Kinder werden auch sexuell missbraucht.
Die LRA wurde ursprünglich vor allem von der sudanesischen Regierung in Khartum unterstützt, der sie als Miliz nützliche Dienste leistete. 2005 setzte sich Kony jedoch vom Südsudan in die unzugänglichen Duschungelgebiete im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ab.
Links:
- Lord's Resistance Army (Wikipedia)
- Demokratische Republik Kongo (CIA-Factbook)