Das Preisniveau sinkt

"Billiger als zuvor", lautet die Devise der Autokäufer.
Autos sind in den vergangenen Jahren immer teurer geworden. Laut dem Verein der Deutschen Autobauer (VDA) kostet ein Neuwagen in Deutschland heute im Schnitt 24.600 Euro. Kein Wunder, dass sich in Zeiten der Krise weltweit immer mehr Käufer Kleinwagen zuwenden.

"Die Privatkunden haben sich aus dem hubraumstarken Segment weitgehend verabschiedet", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. In den ersten zehn Monaten stieg der Absatz von Kleinstwagen um fast ein Viertel. Ganz vorne liegen in diesen Segmenten der Smart und der VW Polo.

Jeder Region ihr Krisenauto
Dabei gilt: Das Preisniveau der gekauften Autos sinkt je nach Region. Wo bisher schon hauptsächlich billige Autos gekauft wurden, greifen die Kunden nun hauptsächlich zu Gebrauchtwagen.

Wo bisher viel Geld für Fahrzeuge ausgegeben wurde, sind nun billigere Wagen gefragt - etwa in Österreich, wo bereits 30,1 Prozent der Neuzulassungen Kleinwagen sind. Der Trend dürfte sich 2009 noch verstärken. Das Prinzip variiert allerdings je nach Region und Modell bzw. Automarke.

Smart-Boom in den USA
Der spritsparende Kleinwagen Smart etwa federte den Einbruch der Verkaufszahlen von Mercedes-Benz in den USA für den deutschen Autobauer Daimler ab.

Während von den Oberklasse-Limousinen im vergangenen Monat mit 14.102 Stück 38,2 Prozent weniger verkauft wurden, verkaufte Daimler im November 1.889 der erst seit heuer auch in Nordamerika erhältlichen Zweisitzer. Damit summierte sich der Absatzrückgang auf 29,9 Prozent.

Im bisherigen Jahresverlauf verhalf der Smart Daimler in den USA sogar zu einem Absatzplus von 1,2 Prozent auf 228.677 Pkw, obwohl die Verkaufszahlen von Mercedes-Benz bis Ende November um 8,6 Prozent schrumpften. Bisher seien in den USA 22.281 Smart an die Kunden gegangen.

Dacias "wandern" von Rumänien nach Frankreich
Renault konnte gegen den Trend im November in Frankreich um 2,4 Prozent zulegen und seinen Marktanteil von 22,4 auf 26,7 Prozent steigern. Die Zahl der Neuzulassungen der billigen rumänischen Konzernmarke Dacia wuchs dabei mit 13,9 Prozent deutlich stärker als bei der Kernmarke Renault mit 1,2 Prozent.

In Rumänien wiederum kämpft Dacia mit massiven Absatzproblemen. Dort werden fast nur noch Gebrauchtwagen gekauft. Die Regierung reagiert nun mit einer Art "Strafprämie" für Gebrauchtwagenkäufer, während der Neuwagenkauf steuerlich begünstigt wird.

Skoda rechnet mit Wachstum
Die tschechische VW-Tochter Skoda will auf dem schrumpfenden Automarkt in Deutschland mit ihren günstigen Modellen in diesem Jahr wieder ihr Vorjahresergebnis erreichen oder es sogar leicht übertreffen. "Wir erwarten bis zum Jahresende knapp 120.000 Zulassungen", sagte der Sprecher von Skoda Deutschland, Alfred Rieck, am Donnerstag in Mainz.

2007 waren die Verkäufe des Unternehmens in Deutschland noch bei 118.000 gelegen. Den Umsatz schätzte Rieck für 2008 auf mehr als 1,8 Mrd. Euro nach 1,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Mit dem Verkaufsergebnis hat sich Skoda bereits auf den zweiten Platz der Importeursrangliste vorgearbeitet. Toyota wurde deutlich überholt, nur Renault liegt weiterhin vor den Tschechen.

Die kleinen Bestseller in Deutschland
Aus der Pkw-Bestsellerliste des deutschen Kraftfahrt-Bundesamts lassen sich im November laut dem Nachrichtenmagazin "Focus" zwei Lieblingsmodelle der Deutschen bei den "Kleinen" ausmachen. Der Hyundai i10 verdrängte den Vormonatssieger Smart Fortwo vom Kleinstwagen-Thron. Und genau wie im Vormonat war der VW Polo mit 5.727 Verkäufen der Bestseller unter den Kleinwagen.

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