200 Jahre altes Schatzschiff gesucht

Forscher wollen die Schätze der "Lutine" bergen.
In Friesland steigt das "Goldfieber": Nach vergeblichen Versuchen in der Vergangenheit rechnen Forscher jetzt fest damit, dass sie die Schätze der vor mehr als 200 Jahren gesunkenen britischen Fregatte "Lutine" bergen können, wie die Zeitung "De Telegraaf" jüngst berichtete.

In absehbarer Zeit könnten aus dem zwischen den Inseln Vlieland und Terschelling vom Meeresboden bedeckten Kriegsschiff "Goldbarren mit einem Wert zwischen zehn und 50 Millionen Euro geborgen werden", hieß es.

Spezialkräne auf künstlicher Insel
Für den neuen Bergungsversuch wurde inzwischen eine künstliche Insel mit Spezialkränen installiert, die bis zu sieben Meter tief in den Meeresboden eindringen können.

Allerdings gehe es den Forschern nicht in erster Linie um die noch im Bauch der "Lutine" verborgenen Schätze, sagte Gerald de Weerdt, Konservator des Museums 't Behouden Huys und Sprecher der Expedition. Vor allem wolle man Erkenntnisse darüber gewinnen, wie es genau zu der Schiffskatastrophe kam, bei der die englische Fregatte am 9. Oktober 1799 mit vielen Soldaten an Bord vor Friesland sank.

Berühmte Glocke
Seitdem haben verschiedene Expeditionen einzelne Stücke des "berühmtesten Wracks der Niederlande" entdeckt - darunter die weltbekannte Schiffsglocke.

Die 1858 gefundene "Lutine Bell" hängt in London beim Versicherungsunternehmen Lloyd's. Sie wird dort traditionsgemäß bei Nachrichten über einen Schiffsuntergang geläutet, aber auch bei anderen tragischen Ereignissen wie beispielsweise dem Tod von Prinzessin Diana im Sommer 1997.

Beobachter von Lloyd's vor Ort
Lloyd's hatte einst die "Lutine" versichert und die fällige Prämie gezahlt. Das Unternehmen gilt deshalb bis heute als eigentlicher Besitzer von Schiff und Ladung. Ein Lloyd's-Vertreter beobachtet daher die neue Suchaktion der Niederländer.

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