Präsident Wladimir Putin setzte zunächst seine Ferien fort, zu spät ließen die russischen Behörden Hilfe aus dem Ausland zu. Das Verhalten der Behörden sorgte damals in Russland und im Ausland für scharfe Kritik. Im Folgenden eine Chronologie.
12. August: Norwegische Seismologen registrieren gegen 9.30 Uhr zwei Unterwasserexplosionen in der Barentssee. Es ist wahrscheinlich das Unglück der "Kursk". Vermutlich ist mehr als die Hälfte der Besatzung sofort tot. Das Boot wird von der russischen Marine erst vermisst, nachdem es sich um 21.30 MESZ nicht für einen vereinbarten Funkkontakt meldet.
13. August: Um 1.21 wird das U-Boot auf dem Meeresgrund etwa 100 Seemeilen nordöstlich des Hafens Murmansk entdeckt. Sieben Stunden später treffen Rettungsschiffe ein. Per Klopfzeichen bitten die eingeschlossenen Seeleute um Atemluft und berichten von überfluteten Kammern. Die Öffentlichkeit weiß noch nichts von dem Unglück.
14. August: Kurz vor 9.00 Uhr, erst 48 Stunden nach dem Unglück, gibt die russische Marine den Untergang der "Kursk" bekannt. Die Klopfsignale aus dem Boot brechen ab. Erst am Abend wird eine erste Zahl von 116 Mann Besatzung genannt, die später auf 118 berichtigt wird.
15. August: Bei angeblich starker Unterwasserströmung und einer Sicht von nur zwei Metern versuchen Piloten russischer Rettungskapseln immer wieder vergeblich, an die Ausstiegsluken der "Kursk" anzudocken.
16. August: Nach tagelanger Verzögerung nimmt Russland das Hilfsangebot des Westens an. Das britische Rettungs-U-Boot "LR5" wird nach Norwegen geflogen und in Trondheim an Bord eines Spezialschiffes gebracht, das am nächsten Morgen zur Barentssee ausläuft. Auch norwegische Taucher machen sich auf den Weg.
17. August: Rund um die Uhr laufende russische Rettungsversuche sind weiterhin erfolglos. Vermutlich ist die Luke der "Kursk" beschädigt.
18. August: Präsident Putin kehrt nach scharfer Kritik an seiner Haltung aus dem Urlaub am Schwarzen Meer nach Moskau zurück. Die Rettungsversuche schlagen weiterhin fehl.
19. August: Die russische Marine teilt mit, dass die gesamte Mannschaft der "Kursk" vermutlich tot sei. Erst jetzt treffen die britischen und norwegischen Retter am Unglücksort ein.
20. August: Am Vormittag werden norwegische und britische Tieftaucher zum Wrack der "Kursk" herabgelassen. Für die Besatzung kommt jede Hilfe zu spät.