Lindemann ist die Erfindung von Bernhard Victor Christoph Carl von Bülow - auch bekannt als Loriot. Der Paradekomiker und "Grandseigneur des deutschen Humors" wird dieser Tage 85 Jahre alt.
"Die Ente bleibt draußen"
Die Figuren aus seinen Cartoons und Sketches eroberten seit seiner ersten TV-Show 1976 das Fernsehpublikum im Sturm und sind heute noch immer legendär. Fans des Humoristen wetteifern darum, wer den Lottogewinner oder die Jodel-Schülerin Hoppenstedt ("Holleri di dudl jö") am besten zitieren kann.
Oder auch Herrn Müller-Lüdenscheidt: Der trifft in seiner Hotelbadewanne unerwartet auf Herrn Dr. Klöbner. In Loriots Zeichentrick entbrennt zwischen den knollennasigen Männern ein Streit über Badegewohnheiten: "Die Ente bleibt draußen!"
"So weit darf es doch nicht gehen"
Dabei war Loriots Karrierestart alles andere als reibungsfrei: Als er in den 50ern seine ersten Cartoons in den Zeitschriften "Stern" und "Quick" veröffentlichte, hagelte es in den Redaktionen Protestschreiben.
Besonders die "Stern"-Serie "Auf den Hund gekommen", in der Menschen die Haustiere der Hunde sind, sorgte für Aufsehen. "Ich sehe in den Bildern eine starke Herabsetzung des 'Homo sapiens'. So weit darf es doch nicht gehen", hieß es damals in einem Leserbrief. "Stern"-Chefredakteur Henri Nannen setzte die Serie nach sieben Folgen ab.
Blutiges Adventgedicht
Loriots Gedicht "Advent" sorgte 1969 sogar für eine Anfrage im deutschen Bundestag - kein Wunder angesichts des bitterbösen Textes.
Ausgerechnet am Nikolaustag bringt eine Försterin ihren Mann um: "Und in der Guten Stube drinnen, da läuft des Försters Blut von hinnen. Nun muss die Försterin sich eilen, den Gatten sauber zu zerteilen. ... Behält ein Teil Filet zurück als festtägliches Bratenstück."
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