Crichtons Kampfansage gegen Gentech-Industrie

Michael Crichton legte sich in "Next" mit der Gentech-Industrie an.
Der am Dienstag verstorbene Bestsellerautor Michael Crichton war bekannt dafür, mediale "Aufregerthemen" literarisch - und meist gleich auch noch verfilmungstauglich - zu verpacken.

"Jurassic Park" avancierte vor allem auf der Leinwand zum Klassiker und auch von "Enthüllung" erfuhren viele Menschen erst im Kinoprogramm.

In seinem Werk "Welt in Angst" legte sich Crichton vor drei Jahren öffentlichkeitswirksam mit Umweltschutzorganisationen an - und erntete viel Kritik und Spott. In dem Buch beschrieb Crichton, wie eine Gruppe Umweltschützer plant, künstlich Naturkatastrophen herbeizuführen, um die öffentliche Meinung zum Klimawandel zu ändern.

Scharfe Kritik an US-Patentrecht
Zuletzt geriet Crichton im vergangenen Jahr durch seinen Roman "Next" mit der Gentechnikbranche in Streit.

Nach dem Motto "Viel Feind, viel Ehr" holt Crichton zu einem Rundumschlag gegen Wissenschaftler, Biotech-Unternehmer, Anwälte, Medien und das US-amerikanische Patentrecht aus.

Letzteres prangerte Crichton zudem immer wieder in Kommentaren und Artikeln, unter anderem für die "New York Times", an. Darin rief Crichton etwa in Erinnerung, dass in den USA bereits jedes fünfte menschliche Gen unter Patentschutz steht.

Eigene Krankheit verschwiegen
Damit würden Tests und Behandlungen unnötig teuer und Wissenschaftler aus Kosten- und juristischen Gründen davon abgehalten, an einem bereits patentierten Gen weiter nach Krankheiten zu forschen.

Seine eigene Krankheit behielt der Autor weitgehend für sich. Er habe privat gegen den Krebs gekämpft, teilte seine Familie mit.