Klarstellung der Übernahmekommission

Übernahmekommission wendet sich mit Klarstellung an die Öffentlichkeit. Die AUA-Aktie gewinnt massiv an Wert.
Die deutsche Lufthansa hat termingerecht ein Angebot für die angeschlagene Austrian Airlines (AUA) gelegt. Das berichtete Donnerstagnachmittag die Übernahmekommission. Sollte es erfolgreich sein, überlegen die Deutschen, dem AUA-Streubesitz ein öffentliches Angebot zu unterbreiten.

Allerdings: "Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung der AUA und offenbar auseinanderliegender Verhandlungspositionen ist das Zustandekommen der Transaktion unsicher", schreibt der Vorsitzende der Kommission, Peter Doralt, in einer Mitteilung.

ÖIAG prüft
Derzeit prüfe die ÖIAG das Angebot der Lufthansa, das die deutsche Airline bis Freitag zusammen mit ihrem Preisangebot finalisieren soll, teilte die Übernahmekommission am Nachmittag weiter mit. Es werde dann voraussichtlich bis Montag dem Aufsichtsrat der ÖIAG zur Beurteilung vorliegen.

Kommission: Bekanntmachung gefordert
Die Kommission habe die Lufthansa seit Mittwochmittag nachdrücklich auf eine Bekanntmachung des Angebots zwecks Information des Marktes gedrängt, so die Kommission.

Da eine derartige Bekanntmachung bis zum Beginn des Börsenhandels Donnerstagfrüh nicht erfolgt sei, habe die Übernahmekommission bei der Wiener Börse angeregt, dass der Handel mit Aktien der AUA bis auf weiteres ausgesetzt werde.

Kurs steigt um über 20 Prozent
Um 16.45 Uhr wurde der Handel mit AUA-Aktien wieder aufgenommen. Danach ging es für die Papiere mit einem Plus von 22,46 Prozent auf 3,49 Euro steil nach oben.

In Zusammenhang mit den "erheblichen Kursbewegungen" der AUA-Aktie am Mittwoch - ein Minus von 30 Prozent - weist die Übernahmekommission weiters darauf hin, dass die Lufthansa als Bieter in einem Übernahmevorgang gesetzlich dazu verpflichtet gewesen wäre, ihre Überlegungen bekanntzumachen, das aber bisher nicht getan habe.

Deshalb auch die jetzige Pressemitteilung der Kommission. Dazu wollte sich die Lufthansa laut Agenturangaben nicht äußern.

Zeitung: 4,50 Euro pro Aktie
Unterdessen kursieren bereits mögliche Details für den Fall, dass der Deal doch klappen soll. Die Lufthansa soll laut Insidern zwar die Kleinaktionäre mit rund 4,50 Euro je Aktie abfinden, allerdings soll der bisherige Hauptaktionär, die Staatsholding ÖIAG, mehr oder weniger durch die Finger schauen, schreibt "Der Standard" (Freitag-Ausgabe).

Der deutsche Konzern verlange Garantien für weitere Wertberichtigungen der Flugzeugflotte, heißt es in dem Bericht, ebenso werde eine Lösung für die Pensionslasten verlangt.

Dafür wolle die Lufthansa eine 30-jährige Standortgarantie abgeben und die Flieger erneuern, werden mit dem Prozess vertraute Kreise zitiert.

Links: