Die fünf Banken gründen eine Zweckgesellschaft, die die Bank weiterführt. Die Übernahme erfolge "zu einem symbolischen Betrag", sagte Erste-Group-Sprecher Michael Mauritz zur APA.
Gleichzeitig schießen die Banken 400 Mio. Euro an Liquidität zu, für die der Staat haftet. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zahlt weitere 50 Mio. Euro.
"Drohender Liquiditätsengpass"
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) und die OeNB hätten Donnerstagabend Finanzminister Wilhelm Molterer (ÖVP) und Spitzenvertreter der österreichischen Kreditwirtschaft über einen "drohenden Liquiditätsengpass" der Constantia Privatbank informiert, teilte das Finanzministerium mit.
Die Republik Österreich hafte im Rahmen des derzeit als Regierungsvorlage vorliegenden und im Parlament zu beschließenden Finanzmarktstabilitätsgesetzes.
Damit ist die Constantia Privatbank erste Nutznießerin des noch nicht einmal formal beschlossenen Bankenpakets.
Genug Eigenmittel, zu wenig Liquidität
Das Grundproblem der Constantia Privatbank wird von Experten kurz so zusammengefasst: Sie hat zwar genug Eigenmittel, aber zu wenig Liquidität. Das bedeutet, es sei zwar ausreichend Vermögen vorhanden, um Verpflichtungen und Forderungen wie zum Beispiel das Auszahlen von Einlagen zu erfüllen.
Praktisch kann auf dieses Vermögen aber nicht zugegriffen werden, weil das Geld fix gebunden ist oder die Laufzeit der Veranlagung noch nicht abgelaufen ist - mehr dazu in oe1.ORF.at.
"Problem gelöst"
"Faktum ist, dass die Bank bis vor wenigen Tagen keinerlei Liquiditätsprobleme hatte", teilte Constantia-Sprecher Thomas Brey am Freitag mit. Dann sei es zu einer Verbindung der sich weiter verschärfenden Finanzkrise und rufschädigender Gerüchte und in weiterer Folge zum Abfluss von Liquidität gekommen. Dieses Problem sei nun mit der sehr starken neuen Eigentümerstruktur gelöst, so Brey.
Zehn Mrd. Euro Kundenvermögen
Die Constantia Privatbank verwaltet derzeit mit 260 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von rund 1,2 Mrd. Euro ein Kundenvermögen von rund zehn Mrd. Euro. Weiters fungiert sie für mehr als 250 Investmentfonds als Depotbank.
Die Bank verfügt über anrechenbare Eigenmittel von rund 172 Mio. Euro und ein Kernkapital von rund 104 Mio. Euro.
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