"Like a Virgin"

"Kontrollfreak" Madonna vs. "Goldgräber" Ritchie.
Die bevorstehende Scheidung zwischen Popdiva Madonna und dem Regisseur Guy Ritchie könnte entgegen ersten Berichten alles andere als schnell und friedlich über die Bühne gehen.

Madonnas Pressesprecherin bestätigte mittlerweile, dass es noch keine Einigung über die Scheidungsmodalitäten gegeben habe. Offen bleibt somit nicht nur, wer das Sorgerecht für die Kinder bekommen soll - auch die Aufteilung des Vermögens sei noch alles andere als geklärt.

Die britische Klatschpresse zeigt sich für den bevorstehenden Rosenkrieg jedenfalls bestens gerüstet und berichtet bereits freizügig aus der mutmaßlichen Ehehölle im Hause Ciccone/Ritchie.

"Wie ein Stück Knorpel"
Ritchie wird dabei häufig die Rolle des Ehemärtyrer zugedacht. Der 40-jährige Brite sei durch 18 Monate Sexentzug immer frustrierter geworden, wie in einem mit "Like a Virgin" betitelten Artikel in "News of the World" zu lesen ist.

Madonna habe demnach bis zu sechs Stunden täglich als Vorbereitung auf ihre Welttournee trainiert, weswegen die Sängerin nicht nur zu müde für Sex gewesen sei. Das intensive Training habe auch dazu geführt, dass sich Madonna wie "ein Stück Knorpel" anfühlte, wie Ritchie der Zeitung zufolge vor Freunden beklagte.

Verschärfend kam laut "Sun" und "Daily Mail" hinzu, dass Madonna auf der Suche nach einem geeigneten Vater für ein weiteres Kind gewesen sei, der allerdings nicht Ritchie sein sollte. Genannt wird in diesem Zusammenhang der 33-jährige US-Baseball-Star Alex Rodriguez, dem bereits im Vorfeld eine Beziehung mit Madonna nachgesagt wurde.

Schlafen im Plastikanzug
Die "Daily Mail" listet zudem eine Reihe von Spleens auf, mit denen "Kontrollfreak" Madonna ihren Ehemann jahrelang tyrannisiert haben soll.

Die Rede ist etwa von einem Plastikanzug, in dem Madonna zu schlafen pflegte, um die Wirkung einer 1.000 Pfund teuren Körperlotion zu erhöhen.

Zu leiden habe Ritchie auch an Madonnas Essgewohnheiten gehabt. Milchprodukte, Zucker und Salz seien verpönt gewesen. Sehr wohl soll es neben Rosenwasser eigens aus Kanada eingeflogene Blaubeeren gegeben haben. Jagdgesellschaften, die ihr Ehemann einlud, habe sich die makrobiotisch lebende Madonna zudem demonstrativ mit einer Misosuppe in der Hand entzogen.

"Wie eine Großmutter"
Auf der anderen Seite soll Ritchie nicht nur seinen Pub der Familie vorgezogen haben, unter anderem habe der Regisseur mehrerer Kassenschlager auch ständig über Madonnas Erfolg gejammert.

Laut Madonnas Bruder Christopher Ciccone hatte Ritchie die Sängerin niemals gefördert oder gefordert, sondern zu allem immer nur Ja gesagt. Auch Madonnas Kreativität habe zunehmend unter der Beziehung gelitten, weshalb ihr neues Album nicht innovativ und ihre Tour bisher eine Enttäuschung sei, sagte Ciccone in einem "Bild"-Interview.

Getroffen hätten Madonna auch Ritchies Beleidigungen. "Guy sagte, ich sähe aus wie eine Großmutter", zitierte die "Daily Mail" die Sängerin, die laut der Zeitung derzeit gemeinsam mit ihren Anwälten weitere verbale Ausfälle in einem Dossier sammelt.

"Material Guy"
Zudem sei Ritchie immer nur auf Madonnas Geld aus gewesen, was laut "Sun" nun auch im bevorstehenden Scheidungskrieg eine tragende Rolle spielen soll.

Entgegen ersten Berichten, wonach Ritchie "keinen Penny" von Madonna wolle, ist in Anspielung auf Madonnas 80-Jahre-Hit "Material Girl" bereits offen von einem "Material Guy" die Rede.

Demnach wolle sich Ritchie einen fetten Anteil an Madonnas 320-Mio.-Pfund-Vermögen erstreiten. Sie habe 30 Jahre hart gearbeitet, und nun wolle ihr "dieser Goldgräber" alles nehmen, wird Madonna zitiert.

Kein Abschied von London
Trotz ihrer gescheiterten Ehe will die US-Amerikanerin einem Zeitungsbericht zufolge auch nach der Scheidung in London leben, obwohl zuvor auch Umzugspläne nach New York als mögliche Trennungsgründe genannt wurden.

Madonna habe entschieden, zum Wohle der drei Kinder in der britischen Hauptstadt zu bleiben, zitierte der "Daily Mirror" eine nicht näher genannte Quelle. Bisher war erwartet worden, dass Madonna nach der Scheidung mit den Kindern Lourdes (12), Rocco (8) und Adoptivsohn David (3) zurück nach New York gehen würde.

"Es gibt eine Menge Dinge, die ich in England liebe", ihr Ehemann gehöre allerdings nicht dazu, stellte Madonna laut "Sun" klar. Das Promipaar hatte am vergangenen Mittwoch seine Trennung nach siebeneinhalb Jahren Ehe bekanntgegeben, nachdem Spekulationen darüber zuvor monatelang demonstrativ zurückgewiesen wurden.

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