Betroffenheit in allen Parteien

"Tief geschockt" ist FPÖ-Obmann Strache.
Bundespräsident Heinz Fischer hat sich in einer ersten Reaktion auf das Ableben des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider am Samstag "tief betroffen" gezeigt und der Familie des BZÖ-Chefs gegenüber seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Das Staatsoberhaupt nannte den Unfalltod Haiders im ORF "unfassbar" und sprach von einer "menschlichen Tragödie".

Haider sei ein "Politiker mit großen Begabungen" gewesen, der mit seinem politischen Wirken Begeisterung, aber auch entschiedene Kritik ausgelöst habe. Der BZÖ-Obmann habe die Fähigkeit gehabt, auf die Menschen zuzugehen und zu begeistern und hätte jede Möglichkeit gehabt, im kommenden Jahr in Kärnten eindrucksvoll wieder zum Landeshauptmann gewählt zu werden.

Gusenbauer "sehr betroffen"
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) zeigte sich "sehr betroffen" über den plötzlichen Tod Haiders. Als langjähriger Landeshauptmann habe der BZÖ-Chef nicht nur die Kärntner Politik entscheidend beeinflusst, sondern auch die gesamte österreichische innenpolitische Landschaft über Jahrzehnte hinweg geprägt: "Mein tiefes Mitgefühl gilt in diesen Stunden seiner Familie", sagte der Bundeskanzler.

Haider sei ein Ausnahmepolitiker gewesen, der die Politik in Kärnten und darüber hinaus in ganz Österreich über Jahre hinweg geprägt habe, so SPÖ-Chef Werner Faymann. Sein ganzes Mitgefühl gelte der Familie des Verstorbenen.

Politische Differenzen und konkurrierende Wertvorstellungen würden durch den Tod nicht aufgehoben, aber entscheidend relativiert, sagte Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) in einer Aussendung. Sie anerkenne und würdige die große politische Lebensleistung Haiders, der die österreichische Politik der letzten Jahrzehnte mit geprägt habe.

"Politik wie kaum ein anderer geprägt"
"Betroffen" zeigt sich auch der geschäftsführende ÖVP-Bundesparteiobmann Josef Pröll. Wie kaum ein anderer habe Haider die österreichische Innenpolitik in den vergangenen Jahrzehnten mitgestaltet und geprägt. "Meine Gedanken und meine Anteilnahme gelten in diesen schweren Stunden vor allem seiner Familie", so Pröll in einer Aussendung.

Der BZÖ-Chef sei eine Persönlichkeit gewesen, die in den letzten Jahren die Politik in Österreich mitgeprägt und mitgestaltet habe, so Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP). Haider habe immer einen eindeutigen Standpunkt bezogen und sei jemand gewesen, der sich nie ein Blatt vor den Mund genommen und Dinge beim Namen genannt habe: "Dafür gebührt ihm großer Respekt." Haider hinterlasse als Mensch und Politiker eine große Lücke.

"Tiefen Respekt" vor seinem langjährigen Amtskollegen brachte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) zum Ausdruck. Haider habe viel sachliche Kompetenz in die Angelegenheiten der Bundesländer eingebracht, oft auch sehr polarisierend. Unbestritten bleibe jedenfalls Haiders herausragendes politisches Talent, sein Tod sei einfach "unglaublich", so Pröll - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Strache "geschockt"
"Tief geschockt und betroffen" hat FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache die Nachricht vom Ableben Haiders aufgenommen: "Auch wenn sich unsere Wege vor ein paar Jahren getrennt haben, so war Haider eine der prägendsten Politikerpersönlichkeiten der Zweiten Republik."

Haider habe seit dem Jahr 1986 die österreichische Innenpolitik nachhaltig geprägt und für kaum vorstellbare Veränderungen innerhalb des rot-schwarzen Machtfilzes in Österreich gesorgt.

Seine Leistungen für das Land und die Republik seien unbestritten: "Mit seinem Ableben verliert die Republik einen großartigen Politiker", so Strache, der in einer Aussendung auch der Familie Haiders sein Mitgefühl aussprach.

Glawischnig betroffen
"Betroffen über das tragische Ableben von Jörg Haider" zeigte sich die geschäftsführende Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig. "Haider war eine der prägendsten politischen Figuren in Österreichs Innenpolitik in den letzten Jahrzehnten, hat aber auch entschieden polarisiert", so Glawischnig.

"Das Mitgefühl gilt seiner Familie und Angehörigen, besonders seiner Mutter, zu deren 90. Geburtstag Haider unterwegs gewesen ist", sagte Glawischnig.

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