Als Hauptrednerin des Eröffnungstages pries Obamas Frau Michelle ihren Mann anschließend als treuen Familienvater und typischen Vertreter des amerikanischen Traums. Zuvor hatte Obamas frühere Konkurrentin Hillary Clinton ihre Anhänger aufgerufen, Obama im Kampf um das Präsidentenamt zu unterstützen.
Obama als "neuer Kennedy"
Nur drei Monate nach seiner Krebsdiagnose betrat der 76-jährige Kennedy unter tosendem Applaus der mehr als 4.000 Delegierten das Podium im Pepsi-Center von Denver. Das unter einem lebensbedrohenden Hirntumor leidende Oberhaupt der legendären Kennedy-Politikerdynastie rief die Delegierten auf, dem 47-jährigen Obama ihre Stimme zu geben, und kündigte an, er selbst werde im Jänner im Senat dabei sein, wenn "Präsident Obama" seinen Amtseid ablege.
Mit der Präsidentschaftswahl im November werde "die Flamme an eine neue Generation von Amerikanern übergeben", sagte der einzige überlebende Bruder des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy.
Obama betont "einfache Verhältnisse"
In ihrer Eröffnungsrede pries Michelle Obama ihren Mann sodann als treuen Familienvater, dessen Politik fest im Glauben und traditionellen amerikanischen Wertvorstellungen verwurzelt sei. "Ich bin gekommen als Ehefrau, die ihren Mann liebt und überzeugt ist, dass er ein außerordentlicher Präsident sein wird", sagte die Frau des demokratischen Präsidentschaftskandidaten.
Michelle Obama betonte, dass sie beide in einfachen Verhältnissen aufgewachsen und deshalb mit den Alltagssorgen der Wähler vertraut seien.
Der Traum vom Aufstieg
"Barack und ich wuchsen mit so vielen gleichen Wertvorstellungen auf", sagte die 44-jährige Juristin. Beide hätten früh gelernt, "dass man hart für seine Ziele im Leben arbeiten" müsse.
"Wir wollen, dass unsere Kinder und alle Kinder dieser Nation wissen, dass eure Chancen im Leben nur begrenzt werden durch die Reichweite eurer Träume und die Bereitschaft, euch dafür ins Zeug zu legen." Ihr Mann werde von dem "einfachen Glauben" angetrieben, dass "die Welt, so wie sie ist, nicht ausreicht".
"Menschliche Seite" präsentiert
Michelle Obamas Rede stand im Zusammenhang mit den Bemühungen von Obamas Wahlkampfstrategen, die Wähler besser mit dem Spitzenkandidaten bekanntzumachen.
Vor allem sollte sie ihren Mann von seiner menschlichen Seite präsentieren und skeptische Wähler überzeugen, sich nicht von seinem ungewöhnlichen Namen und seinem exotischen Werdegang zu falschen Schlüssen verleiten lassen. So musste sich Barack Obama im bisherigen Wahlkampf wiederholt fragen lassen, ob er auch wirklich ein echter Amerikaner sei.
Politik kaum ein Thema
Viele Wähler geben in Umfragen an, noch nicht genug über Obama zu wissen. Vor allem in der Arbeiterschaft und der unteren Mittelschicht - traditionell eine Kernklientel der Demokraten - gibt es noch Vorbehalte gegen den Kandidaten.
Nur beiläufig sprach Michelle Obama von Politik, als sie das Ziel nannte, den Irak-Krieg zu beenden, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und allen Bedürftigen eine Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.
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