In Medien wird bereits vor einer wahren Verbotsflut gewarnt, die ausgerechnet während der Hauptreisezeit Mitte August den zahllosen einheimischen wie ausländischen Touristen die Urlaubslaune reichlich verderben könnte.
Verwiesen wird dabei unter anderem auf ein Anfang August erlassenes Regierungsdekret, das den Stadtvätern beim Verfassen von Verboten wesentlich mehr Kompetenzen einräumt. Und von diesen wird in vielfältiger Weise Gebrauch gemacht, wie die Tageszeitung "Corriere della Sera" berichtet.
"Sommer der Verbote"
Demnach werde der Sommer 2008 als "jener der Verbote" in Erinnerung bleiben. Und egal wie bizarr manche Verbote auch anmuten, rät die Zeitung zum Einhalten der Richtlinien, da ansonsten empfindliche Bußgelder drohen.
"Die Kreativität der Bürokratie" kenne jedenfalls innerhalb Italiens keine Grenzen und reiche von den Dolomiten bis nach Sizilien, räumt auch die Tageszeitung "La Stampa" ein.
Sandburgenverbot in Venetien
Satte 50 Euro sind etwa auf Capri und in Positano an der Amalfiküste fällig, wenn man mit Holzschuhen erwischt wird, die laut Behörden schlichtweg zu laut seien.
An diversen Stränden und Bädern werden auch die Freizeitaktivitäten stark eingeschränkt. Vielerorts ist das Eintauchen ins Wasser verboten, wobei Zuwiderhandeln zwischen 100 und 1.000 Euro kosten kann.
Neben Fußball, Boccia, Federball und Co. ist am Strand von Eraclea (Venetien) selbst das Bauen von Sandburgen strafbar (25 bis 250 Euro Strafe).
Kein Rasenmähen am Wochenende
Im elitären ligurischen Badeort Forte dei Marmi sehen sich die Behörden indes veranlasst, zumindest am Nachmittag und an den Wochenenden mit einer Strafandrohung von bis zu 500 Euro den Gästen den Lärm von Rasenmähern zu ersparen.
Kochverbot in Umkleidekabinen
Skurril mutet auch ein Kochverbot in Strand-Umkleidekabinen an, das laut "Corriere" bis zu 1.000 Euro Strafe vorsieht. Mit 25 bis 500 Euro Strafe kann zudem ein Picknick an diversen italienischen Stränden und Stadtzentren empfindlich teuer werden.
Sogar das Sitzen am falschen Platz bzw. zur falschen Uhrzeit wird an manchen Orten per Strafe gerügt. Tabu sind etwa die Stiegen auf dem Hauptplatz von Capri (50 Euro Strafe). In Viareggio (Toskana) werden indes Füße auf Parkbänken nicht gerne gesehen, wobei hier eine Strafe zwischen 25 und 500 Euro vorgesehen ist.
Massageverbot an Stränden
Ein weiteres Verbot betrifft das bisher in Ravenna (Emilia-Romagna) erlaubte Nacktbaden (bis zu 102 Euro Strafe). Bis zu 500 Euro kann in manchen Städten neben dem Füttern von Tauben und dem Erfrischen an öffentlichen Brunnen sogar ein Kuss im Auto kosten.
Nicht zuletzt nennt der "Corriere della Sera" bei seiner umfassenden Auflistung auch das Verbot, Verbotsschilder zu entwenden, was bei einem Verstoß mit 77 bis 428 Euro zu Buche schlagen kann.
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