Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts vereinigte die russische Regierung Georgien und südliche ossetische Gebiete unter die einheitliche Verwaltung Transkaukasiens, während nordossetische Gebiete an der nördlichen Seite des Kaukasus dem nordkaukasischen Militär unterstellt wurden. Diese Verwaltungsgliederung blieb auch in der Sowjetunion erhalten.
Seit 1989 wieder virulent
Zum Zeitpunkt des Zerfalls der Sowjetunion (1991) gehörte Nordossetien mit seiner Hauptstadt Ordschonikidse (heute Wladikawkas) als Nordossetische Autonome Sozialistische Republik zur Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR). Südossetien gehörte als Autonomie (Hauptstadt Zchinwali) zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik.
1989 kündigte Südossetien seine Loslösung von Georgien an. Ende 1989 marschierten georgische Einheiten in Zchinwali ein. Daraufhin bildeten die Osseten eine eigene Nationalgarde, die sich Kämpfe mit georgischen Einheiten lieferte. Es entstanden in der Region Partisanenverbände.
Krieg nach Unabhängigkeitserklärung
Am 20. September 1990 verabschiedeten die "Volksdeputierten der Südossetischen Autonomie" eine Deklaration über die Gründung der "Unabhängigen Republik Südossetien".
Die Regierung in Tiflis erkannte diese Deklaration nicht an und startete 1990/1991 eine militärische Offensive gegen die abtrünnige Region. Der Krieg dauerte zwei Jahre und führte zu Tausenden Toten und Zehntausenden Flüchtlingen.
Volksabstimmung über Unabhängigkeit
Bei einer Volksabstimmung im Jahre 1992 stimmte die Mehrheit der Bevölkerung in Südossetien für die Unabhängigkeit. Am 14. Juni 1992 wurde ein Waffenstillstand vereinbart.
Einen Monat später zogen russisch-georgisch-ossetische Friedenskräfte in die Region ein. Am 4. Juli 1992 bildeten Georgien, Südossetien, Russland und Nordossetien eine gemischte Kontrollkommission, die die Einhaltung der Waffenruhe sichern sollte.
Für Georgien die "Region Zchinwali"
Der politische Status Südossetiens mit seinen 75.000 Einwohnern ist bis heute unklar. An der Spitze dieser Region steht Präsident Eduard Kokoity, gewählt im Dezember 2001. Georgien sieht das de facto unabhängige, von Russland unterstützte Südossetien als seinen Teil und bezeichnet es amtlich als "Region Zchinwali".
Präsident pocht auf Eigenständigkeit
Nach dem Machtantritt des jetzigen georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili im November 2004 spitzte sich der Konflikt wieder zu. Im Jänner 2005 bot Saakaschwili der abtrünnigen Republik weitgehende Autonomierechte innerhalb Georgiens an.
Der südossetische Präsident Kokoity lehnte das Angebot strikt ab. Südossetien sei schon lange eine eigenständige Republik, und ein Beitritt zu Georgien komme nicht infrage, sagte Kokoity.
Streit wegen russischer Truppen
Im Mai 2006 wechselte Russland planmäßig sein Kontingent der gemischten Friedenskräfte aus. Der Truppenwechsel erfolgte durch den Rokski-Tunnel, den Georgien nicht kontrolliert. Tiflis wertete das als Herausforderung und beschuldigte Russland, seine Militärpräsenz in der Region zu verstärken. In den folgenden Jahren erfolgten immer wieder militärische Zwischenfälle.
Vormarsch georgischer Truppen
Anfang August kommt es zu einer Eskalation des Konfliktes: Nach tagelangen Gefechten marschierten georgische Truppen in die südossetische Hauptstadt Zchinwali ein.
Russische Flugzeuge greifen daraufhin Georgien an, woraufhin Präsident Saakaschwili die Mobilmachung anordnet. Der Konflikt beschäftigt auch die Weltöffentlichkeit: Am Freitag trat der UNO-Sicherheitsrat auf Antrag Russlands zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, konnte aber keine gemeinsame Position finden.
Links:
- Georgisches Außenministerium
- Russischer Präsident
- Südossetien (Wikipedia)
- Georgien (Wikipedia)