Zweithöchster Berg der Welt

Der K2 forderte immer wieder Opfer.
Der steil aufragende K2 im Karakorum-Gebirge hat einen gefürchteten Ruf. Der Berg an der pakistanisch-chinesischen Grenze ist mit 8.611 Metern nach dem Mount Everest (8.848 m) zwar "nur" der zweithöchste Gipfel der Erde, aber er gilt unter Alpinisten als schwierigster Achttausender.

Einer deutschen Studie von Anfang 2007 zufolge kehrten rund 24 Prozent der Gipfelbezwinger auf dem K2 nicht mehr lebend zurück.

Erstbesteigung 1954
Mythenreich ist bereits die Erstbesteigung im Jahre 1954. Ein elfköpfiges italienisches Team hatte sich - begleitet von nicht weniger als 500 einheimischen Trägern - aufgemacht, um endlich den ersten Gipfelsieg auf dem K2 feiern zu können. Doch es gab mehrere Rückschläge: Schlechtes Wetter behinderte lange den Aufstieg, dann starb ein Expeditionsmitglied an einem Lungenödem.

Schwere Vorwürfe
Am 31. Juli gegen 17.30 Uhr erreichten nur die beiden Italiener Lino Lacedelli und Achille Compagnoni den Gipfel. Sie schleppten ihre bereits leeren Sauerstoffflaschen mit sich, um auf dem Gipfel einen Beweis ihres Sieges zu hinterlassen. Ein anderes Expeditionsmitglied erhob später schwere Vorwürfe gegen die beiden. Diese hätten das Leben anderer Mitglieder riskiert, von "versuchtem Totschlag" war die Rede.

Bereits 1939 erreichte der Deutsch-Amerikaner Fritz Wissner fast den Gipfel. Auf Anraten des Sherpas Pasang Dawa Lama drehte er aber nur 230 Meter unterhalb wieder um.

1856 erstmals vermessen
Die prächtige Pyramide des K2 hatte schon im 19. Jahrhundert Forscher und Bergsteiger in ihren Bann gezogen. 1856 hatte der britische Offizier Thomas Montgomery auf seiner geografischen Entdeckungsreise im Karakorum (damals zu Britisch-Indien gehörend) den Berg, zusammen mit anderen Bergzügen, erstmals vermessen. Der Gipfel, den die Einheimischen Chogori ("König der Berge") nennen, erhielt die Bezeichnung K2, wobei K für Karakorum steht.

1860 hatte der britische Hauptmann Henry Haversham Godwin-Austen die erste Expedition zum K2 unternommen, ohne jedoch den Gipfel zu erreichen. Zu dessen Ehren nannte man den Berg früher daher auch "Mount Godwin Austen", der Name setzte sich allerdings nicht durch. Auch spätere Gipfelversuche schlugen fehl.

Steile Routen und Wetterkapriolen
Noch heute gilt der K2 aufgrund seiner langen, steilen Wände als technisch schwierigster Achttausender. Ähnlich wie auf dem Dhaulagiri (8.167 m) machen Bergsteigern auf dem K2 Wetterkapriolen zu schaffen. Der Berg sowie weitere Achttausender am Ende des mächtigen Baltoro-Gletschers stehen an der Flanke des Karakorum und sind deshalb extrem wind- und wetterexponiert. Während der Monsun-Monate auf dem indischen Subkontinent stauen sich an den Flanken des Massivs oft Wolken.

Hinzu kommt, dass alle möglichen Routen extrem steil und entsprechend schwierig sind. Vom Basislager auf 5.200 Meter Höhe muss man auch auf der Normalroute via Abruzzi-Grat 2.000 Höhenmeter mit einer Steigung von 45 Grad überwinden. Blankes Eis erschwert den Aufstieg zusätzlich.

Rund 70 Tote
Knapp 300 Alpinisten haben den K2 bisher bestiegen, 24 davon starben beim Abstieg. Ingesamt forderte der Berg rund 70 Todesopfer.

1986 war ein schwarzes Jahr auf dem "Chogori": 13 Bergsteiger starben in mehreren Katastrophen, darunter auch die Österreicher Hannes Wieser, Alfred Imitzer sowie die Filmemacherin und Bergpartnerin von Alpinistenlegende Kurt Diemberger, Julie Tullis. Sie kamen bei einem mehrtägigen Sturm während des Abstiegs ums Leben.

Link:

  • K2 (Wikipedia)