Viele der Nachrichten aus dem Gebiet widersprechen einander allerdings, derzeit ist noch unklar, wie viele Personen vermisst sind und wie viele den Tod gefunden haben.
Offenbar neun Tote
Nach Angaben der Tour-Veranstalter vom Sonntag werden ein Franzose und ein Ire vermisst. Bestätigt wurde der Tod von neun Bergsteigern: Demnach starben ein Serbe, ein Norweger, zwei Pakistaner, zwei Nepalesen und drei Koreaner. Zuvor war schon von elf Toten die Rede gewesen.
Ein herabstürzender Eisblock hatte auf rund 8.200 Meter Höhe Seile mit sich gerissen, während zwischen 20 und 25 Alpinisten den Berg bestiegen beziehungsweise beim Abstieg vom Gipfel waren.
Österreicher melden sich
In Medienberichten ist immer wieder von zwei vermissten Österreichern die Rede. Der als "Skyrunner" bekannte Steirer Christian Stangl, der sich mit seinem Kollegen Thomas Strausz direkt hinter der betroffenen Gruppe auf dem K2 befunden hatte, meldete sich allerdings inzwischen.
Stangl und Strausz waren zum Zeitpunkt des Dramas ebenfalls auf dem zweithöchsten Berg der Welt unterwegs. Die beiden waren einen Tag nach der betroffenen Gruppe losgegangen und hatten den Lawinenabgang bemerkt. Am Sonntag kehrten die beiden in das Basislager des K2 zurück.
Verworrene Informationen
"Wir haben erst heute erfahren, dass wir als vermisst gelten", erklärte Stangl im APA-Gespräch. Ihm und Kollege Strausz gehe es aber gut, man sei müde. Sie seien die einzigen Österreicher im Basecamp, auch sonst sollen keine Landsleute mehr als vermisst gelten. "Aber alles ist sehr verworren hier. Die Infos laufen kreuz und quer", meinte der Steirer.
Laut Stangls PR-Berater Ernst Wilde soll der "Skyrunner" von zehn im Basislager bestätigten Toten gesprochen haben.
Expeditionsleiter gerettet
Der Leiter einer der mehreren Expeditionen im Nachbargebirge des Himalaya wurde am Sonntagmorgen von Bergsteigerkollegen gerettet.
Der Holländer Wilco van Rooijen sei von anderen Alpinisten, die sich bereits in Sicherheit gebracht hatten, entdeckt und in das Höhenlager 4 gebracht worden, berichtete die italienische Website Montagna.tv, die das Drama und die Rettungsaktionen Schritt für Schritt verfolgt. Van Rooijen gehe es den Umständen entsprechend gut, jedoch habe er Erfrierungen an den Füßen erlitten.
Kaum Anhaltspunkte
Laut der Website EverestNews.com herrscht große Verwirrung, wo sich die vermissten Bergsteiger befinden könnten. Auch sei unklar, ob sie tatsächlich in Bergnot sind. Man hoffe, Van Rooijen könne Auskunft über andere Alpinisten geben.
Nach Angaben aus dem Basislager hat der in Alaska lebende 34-jährige Ire Gerard McDonnell wahrscheinlich den Gipfel des K2 erreicht, jedoch fehlt seither jede Spur von ihm. Sein Satellitentelefon habe er einem Träger überlassen, so dass es unmöglich sei, ihn zu orten, berichteten italienische Medien am Sonntag.
Franzose vermisst
Der Norweger Rolf Bae, der ebenfalls vermisst wird, war mit seiner Frau Cecile Skog unterwegs. Sie schaffte den Abstieg, während Bae offenbar in den Tod gestürzt ist.
Der 31-jährige Dren Madic, der beim Anstieg ums Leben gekommen war, wollte als erster Serbe den K2 besteigen. Ein Mitarbeiter des Veranstalters Nazir Sabir Expeditions sagte, seine Leiche sei von anderen Bergsteigern auf dem Hang beerdigt worden. Unter den Vermissten ist auch der 61-jährige Franzose Hugues d'Aubarede.
Rettung per Hubschrauber geplant
Der Rettungskoordinator Agostino Da Polenza, der vor wenigen Wochen auch die jüngste Bergungsaktion auf dem Nanga Parbat geleitet hatte, erklärte, es werde eine Rettungsaktion per Hubschrauber geplant.
Das italienische Bergsteiger-Forschungsinstitut Ev-K2-CNR organisiere gemeinsam mit dem Krisenstab des Außenministeriums in Rom und der italienischen Botschaft in Pakistan die Entsendung von pakistanischen Helikoptern. Diese könnten jedoch wahrscheinlich nur bis zum Basislager oder etwas höher fliegen. Das Wetter sei momentan gut, aber die Zeit dränge, betonte Da Polenza. Für Montagabend ist ein Wetterumschwung prognostiziert.
Drama auf Nanga Parbat
Mitte Juli war der Südtiroler Bergsteiger Karl Unterkircher auf dem Nanga Parbat im Himalaya von schlechtem Wetter überrascht worden und in den Tod gestürzt. Zwei weitere italienische Bergsteiger konnten erst nach Tagen an einer eisigen Felswand in Sicherheit gebracht werden.
Links:
- Montagna.tv
- EverestNews
- K2 (Wikipedia)