Das Luftschiff soll 40 Tonnen schwere Lasten über bis zu 320 Kilometer ohne Auftanken befördern können.
Die mit Helium gefüllten Luftschiffe sollen demnach mehr als doppelt so viel Fracht befördern können wie die derzeit größten Transporthubschrauber.
Lange Liste von Interessenten
SkyHook mit Sitz im kanadischen Calgary (Provinz Alberta) habe das Patent für das mit Helium gefüllte Luftschiff JHL-40 (Jess Heavy Lifter), hieß es in der Mitteilung. Boeing werde es entwickeln und bauen.
Den Plänen zufolge sollen vier Rotoren das Luftschiff antreiben. Die Fracht wird an Seilen befestigt.
Die Liste der Interessenten sei bereits lang, sagte SkyHook-Präsident Pete Jess. Das Luftschiff solle in Dienst gehen, sobald es die Zulassung der Behörden habe, hieß es ohne weitere Angaben zum Zeitplan.
Keine Straßen notwendig
Durch den laut Boeing umweltfreundlichen Einsatz von Luftschiffen sei es unter anderem nicht mehr nötig, Transportwege in schwer zugängliche Gebiete zu bauen.
Als mögliches Einsatzgebiet wurde in diesem Zusammenhang etwa Nordkanada genannt, wo der Abbau von Ölsand geplant ist.
CargoLifter als Negativbeispiel
In Deutschland war 2002 das Unternehmen CargoLifter mit seinen Plänen für ein Frachtluftschiff spektakulär gescheitert. Die Gesellschaft war im Mai 2000 an die Börse gegangen und meldete zwei Jahre später Insolvenz an.
Zehntausende Kleinaktionäre hatten in die Vision zum Bau des weltgrößten Lastenluftschiffs in Brandenburg investiert.
Zeppelin setzt auf USA
Unterdessen wird erstmals seit rund 70 Jahren wieder ein Zeppelin in den USA fliegen. Die Zeppelin-Luftschifftechnik (ZLT) GmbH in Friedrichshafen gab im Mai bekannt, sie habe für ihr viertes Luftschiff moderner Bauart einen Vertrag mit der US-Firma Airship Ventures unterzeichnet.
ZLT-Geschäftsführer Thomas Brandt sagte: "Nach Europa und Asien folgt nun mit Nordamerika der dritte Kontinent, auf dem der Zeppelin NT (Neue Technologie) seine Kreise zieht." In San Francisco soll das Luftschiff für Touristenflüge sowie Werbeaktionen und Wissenschaftsmissionen eingesetzt werden.
Die erste Ära der Luftschiffe von Ferdinand Graf Zeppelin (1838-1917) endete 1937 in den USA. Das 245 Meter lange Luftschiff "Hindenburg" ging am 6. Mai in Lakehurst in Flammen auf. Bei dem Unglück starben 35 Menschen. Seit den 1990er Jahren werden auf der Basis der Originalpläne wieder 75 Meter lange, technisch verbesserte Luftschiffe in Friedrichshafen gebaut.
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