Danach beanspruchten die Sowjetunion, die USA (Alaska), Dänemark (Grönland) und Norwegen (Spitzbergen) ein geografisches "Tortenstück" von ihren Küsten bis zum Pol. Es gab aber nie eine bindende internationale Entscheidung zu den betreffenden Flächen. Der größte Teil des Nordpolarmeeres wurde bis vor wenigen Jahren als internationales Gebiet angesehen.
200 Seemeilen von der Küste
Nach dem internationalen Seerechtsübereinkommen UNCLOS von 1982 können Staaten bei den Vereinten Nationen über ihre 200 Seemeilen ins Meer reichende Wirtschaftszone hinaus Hoheitsrechte beantragen.
Dieser "juristische Kontinentalschelf" erstreckt sich über maximal 350 Seemeilen von der Küste und erlaubt dort die Ausbeutung von Bodenschätzen. Russland, Norwegen, Dänemark und Kanada haben entsprechende Ausweitungen ihres Gebiets beantragt. Die USA haben als einziger Arktisanrainer das Übereinkommen bisher nicht ratifiziert.
Russland will mehr
Russland beansprucht zudem einen 1,2 Millionen Quadratkilometer großen Teil der Arktis einschließlich des Nordpols. Der Antrag von 2001 wird damit begründet, dass der Festlandsockel unter dem Eismeer die Fortsetzung der eurasischen Landmasse sei.
Dänemark weist die russische Darstellung zurück und sieht den von Moskau beanspruchten Lomonossow-Rücken als unterseeische Fortsetzung seines autonomen Gebiets Grönland.
Reich an Bodenschätzen
Die Arktis umfasst eine Fläche von rund 26 Millionen Quadratkilometern. Zu den vorhandenen Rohstoffen zählen Erdöl, Erdgas, Silber, Gold, Zink, Kohle und Eisen.
Die Angaben über die Zahl der Arktisbewohner schwanken zwischen 1,5 und vier Millionen. Die bekanntesten Einwohner sind die Inuit in Grönland, Kanada und Alaska, die asiatischen Aleuten, die Indianer Nordamerikas und die europäischen Samen. Siedlungen gibt es vor allem an den Küsten und Flüssen der Tundrengebiete.
Temperaturen unter 70 Grad
Das Klima ist geprägt von langen, kalten Wintern - Kälterekorde liegen bei unter minus 70 Grad Celsius in Sibirien - und kurzen, kühlen Sommern.
Zu den Säugetieren der Region zählen Eisbären, Polarfüchse, Rentiere, Moschusochsen, Schneehasen, Polarwölfe und mehrere Walarten. Auch für viele Vögel bietet die Arktis Lebensraum. Die Gewässer sind relativ fischreich.
Link:
- Nordpol (Wikipedia)