Tausende Fans auf dem Stephansplatz

Auch der Brunnenmarkt begann bereits am Freitagnachmittag zu brodeln.
Tausende Fans auf dem Wiener Stephansplatz und eine schon am Nachmittag zum Teil gesperrte Ottakringer Straße haben am Freitagnachmittag bereits Stunden vor dem ersten Viertelfinal-Spiel in Wien einen weiteren Höhepunkt der laufenden EM angekündigt.

Zum Anpfiff des Schlagers Kroatien - Türkei, der quasi ein doppeltes Heimspiel ist, kamen mehrere zehntausend Besucher schließlich auch in die Fanzone auf dem Wiener Ring.

©Bild: Martin Hieslmair
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Stephansplatz fest in kroatischer Hand
Die Innenstadt wurde Freitagnachmittag vor allem von den rot-weiß karierten Dressen der kroatischen Fans dominiert. Einige Anhänger begannen ihr "Aufwärmtraining" schon am frühen Vormittag. Laut Polizei zogen bis zu 30.000 Fans durch die Innenstadt - mehr dazu in wien.ORF.at.

Hotspot Ottakring
"Türkiye! Türkiye!", der Schlachtruf der türkischen Fans, schallte unterdessen Freitagnachmittag auf dem Brunnenmarkt in Wien-Ottakring aus den riesigen Lautsprechern. "Wir haben keine Tickets, aber wir wollen alle in die Fanzone am Ring", kündigten die Anhänger der Türkei ihren Marsch Richtung Innenstadt an.

Bereits am Nachmittag wurde zudem die Ottakringer Straße gesperrt, die bereits in der Vorrunde sowohl von den kroatischen wie auch den türkischen Anhängern zur inoffiziellen Fanzone erkoren wurde - mehr dazu in wien.ORF.at.

Mehrere Festnahmen
Obwohl der Freitag bisher größtenteils ruhig verlief, musste die Polizei bereits eingreifen. Polizeisprecher Oberst Christian Stella sagte der APA, dass in der Innenstadt drei Personen festgenommen worden seien, zwei davon unter dem Verdacht einer Verwaltungsübertretung, die dritte wegen Körperverletzung.

Bisher nicht offiziell bestätigt wurden zwei weitere Festnahmen am frühen Abend auf dem Praterstern. Auch hier dürfte der Verdacht auf Körperverletzung bestehen.

Rund 200.000 Fans erwartet
Insgesamt werden rund 200.000 Fans in Wien erwartet, wobei 40.000 bis 50.000 Anhänger der türkischen Nationalmannschaft nicht nur aus Wien, sondern auch aus der Türkei und Deutschland zum Spiel anreisen könnten, so Brigadier Konrad Kogler, EM-Sprecher des Innenministeriums. Ebenso viele Fans werden das kroatische Team unterstützen.

Für das Spiel wurden Kontrollen nicht nur im Süden Richtung Kroatien, sondern auch Richtung Deutschland eingezogen.

©Bild: ORF.at/Patrick Wally
©Bild: ORF.at/Patrick Wally
"Es wird eine lange Nacht"
"Es wird eine sehr lange Nacht, egal wer gewinnt", prognostizierte Stella. Und: "Ottakring wird sicher ein sehr interessanter Platz."

Der 16. Wiener Gemeindebezirk ist bekanntlich einer, in dem sowohl viele Kroaten als auch viele Türken leben, vor allem im Grätzl Ottakringer Straße/Brunnenmarkt. Stella betonte, dass die Volksgruppen friedlich miteinander leben. Man gehe davon aus, dass das auch am Abend so bleibe, unabhängig vom Spielausgang.

Dialog im Vordergrund
"Der Dialog mit den Fans steht im Vordergrund. Wir wollen die Fans nicht trennen", so Stella. Man werde aber stark präsent sein und "aufzeigen, was erlaubt ist und was nicht".

Dazu werden bis zu 4.600 Polizisten im Einsatz sein, erstmals auch mit Kontingenten aus dem Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark. Außerdem werden 15 kroatische und vier türkische szenekundige Beamte sowie zehn (Kroatien) bzw. vier (Türkei) Uniformierte die heimischen Kräfte unterstützen - mehr dazu in wien.ORF.at.

12.000 Autos erwartet
Nicht zuletzt wegen der Feier nach dem Spiel liegt das Hauptaugenmerk der Polizei auf der Verkehrssituation. 12.000 Privatfahrzeuge erwartet die Exekutive. "Wenn die alle zum Stadion kommen, könnte es eine problematische Situation geben", sagte Michael Takacs von der Landesverkehrsabteilung der Polizei und appellierte einmal mehr, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.

Bereits in der Früh sah man in Ottakring auch Mannschaftsbusse der Polizei auf Patrouillenfahrten - doch noch gab es für die Uniformierten nichts zu tun. Für Notfälle stehen an neuralgischen Punkten Tretgitter für Absperrungen bereit. Wem an seinem Auto gelegen ist, der parkt in Wien am Freitag nicht auf der Ottakringer Gürtelseite.

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