500 bis 1.000 Lkws sollen demnach voraussichtlich am 7. Juli die Verkehrsschlagadern rund um Wien belagern bzw. vor dem Parlament, dem Bundeskanzleramt und dem Finanzministerium vorfahren.
"Vorübergehende 'Angebotsverknappung'"
Die österreichischen Frächter fordern von der Politik eine Rücknahme der jüngsten Anhebung von Mineralölsteuer und Lkw-Maut sowie eine Aufhebung der Kraftfahrzeugssteuer.
Effektive Blockaden werde es keine geben, versicherte Fachverbandsobnmann Nikolaus Glisic am Mittwoch auf APA-Anfrage. Auch von einem "Streik" wollte der Frächter-Vertreter nicht sprechen, gleichzeitig schloss er aber eine vorübergehende "Angebotsverknappung" nicht aus: "Auf freiwilliger Basis werden einige Lkws, Fahrer und Transportunternehmen 'Urlaub' machen."
Katastrophale Preisentwicklung
Die Kostenentwicklung für den Transportsektor sei katastrophal. Die Transportkosten seien in etwas mehr als einem Jahr um 17 bis 20 Prozent gestiegen. "Was auch der Autofahrer spürt, spüren wir in einem vielfachen Ausmaß", erklärte Glisic. Treibstoff mache mittlerweile ein Drittel der Gesamtkosten aus.
Nur sieben bis 15 Prozent habe man in Form von Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben können. Mehr als 700 Insolvenzen im Transportsektor 2007 seien bereits ein deutliches Signal gewesen. Heuer werden es laut Glisic noch mehr sein. "Es sind alle in Aufruhr. Da kommt noch mehr", so der Fachverbandsobmann.
Keine Eskalation wie in Spanien
Die Eskalation der Proteste wie in Spanien soll es nach dem Willen des Fachverbands aber nicht geben. Die Proteste dort seien völlig unorganisiert. "So ein Chaos lehnen wir ab. Unsere Proteste werden nur symbolisch sein", versprach der Frächter-Obmann.
Allerdings könne er negative Auswirkungen ausländischer Proteste auf den heimischen Gütertransport nicht ausschließen: "Wenn die italienischen Frächter wie angekündigt am 30. Juni die Grenzen dichtmachen, dann werden wir auch stehen - zwar nicht quer, aber im Stau."
Keine Fahrten in bestreikte Länder
Außerdem würden wegen der eskalierenden Proteste die meisten Frächter Fahrten von und in die bestreikten Regionen einstellen.
"Wir sind dabei, unsere Fahrer aus Portugal und Spanien nach Hause zu holen. Wir können unsere Fahrzeuge und Ladungen nicht riskieren. Als Nächstes werden wir wohl die Transporte nach Italien stoppen. Und Frankreich wird dann wahrscheinlich das nächste Land sein", so Glisic. Während der Fußball-EM hofft er aber immer noch, dass es in Österreich zu keinen Behinderungen kommen wird.
Protestfahrt der Taxler ausgeblieben
Ein von einer Lenkerin in der "Kronen Zeitung" ausgerufener groß Taxistreik in Wien blieb vorläufig aus. An einer Protestfahrt über den Ring und die Zweierlinie beteiligten sich Donnerstagvormittag laut Polizeiangaben vorerst lediglich 15 Taxis.
Sollte es doch noch zu Behinderungen kommen, werde die Polizei einschreiten, kündigte Georg Samueli vom Verkehrsamt Wien auf APA-Anfrage an. Andreas Curda von der Wiener Taxiinnung schloss jedoch aus, dass sich noch mehr Taxis an den Protesten beteiligen werden. Die Unternehmen hätten die Proteste nicht unterstützt.
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