Denn ihre Aussage, das tragische Erdbeben sei möglicherweise schlechtes "Karma" wegen der Pekinger Tibet-Politik, könnte den Expansionsplänen der Pariser Luxusmarke auf einem der größten und wichtigsten Märkte einen schweren Schlag versetzt haben.
"Falsche Worte"
Nun nötigte Dior offenbar den mit dem Dalai Lama befreundeten Filmstar zu einer offiziellen Entschuldigung: "Meine falschen Worte und Taten haben das chinesische Volk verärgert und traurig gemacht, und ich entschuldige mich dafür aufrichtig", erklärte Stone am Donnerstag in einer von Dior veröffentlichten Erklärung.
Zugleich bot Stone in der auf Chinesisch verbreiteten Erklärung ihre Hilfe für die Opfer des verheerenden Erdbebens im Südwesten Chinas an. "Ich bin bereit, alles zu tun, um dem von der Katastrophe betroffenen chinesischen Volk zu helfen."
Kampagne abgeblasen
Für Dior China kam die Entschuldigung zu spät: Die Kosmetik- und Designfirma teilte am Donnerstag mit, angesichts der Entrüstung über Stones Bemerkung werde die Werbekampagne mit dem Hollywood-Star "sofort" eingestellt. Die 50-Jährige wirbt unter anderem für eine Anti-Aging-Hautpflegelinie.
"Übereilte Kommentare"
Noch nicht genug, ließ Dior China in einer eigenen Stellungnahme die bisherige Werbepartnerin ganz bewusst allein im Regen der Kritik stehen: "Wir lehnen ihre übereilten Kommentare vollkommen ab und bedauern diese zutiefst. Wir werden niemals eine Meinung unterstützen, die die Gefühle der Chinesen verletzt", zitierte die "Financial Times" (FT) am Donnerstag die Schauspielerin.
Dior in Paris lehnte jede Stellungnahme ab.
Große Empörung in China
Stone hatte mit ihrer Bemerkung große Empörung in China ausgelöst. Nach einem Zeitungsbericht sollten in Cineplex-Kinos in Hongkong und im Rest des Landes keine Filme mehr mit der Schauspielern gezeigt werden.
Im Videoportal "YouTube" und in Internet-Foren ließen sich erboste Chinesen über den Filmstar aus. Auch nach Stones Abbitte ließ der Ärger nicht nach: Einer Umfrage für das Internet-Portal qq.com zufolge wollen über 70 Prozent Stone "niemals verzeihen".
20,5 Prozent der 300.000 Befragten gaben an, sie akzeptierten die Entschuldigung nicht, weil sie unaufrichtig sei.
Stones Ausrutscher
Während des Filmfestivals in Cannes hatte Stone in der vergangenen Woche gesagt: "Ich bin nicht glücklich darüber, wie die Chinesen die Tibeter behandeln, ich glaube nicht, dass man grausam zu anderen sein sollte."
Weiter sagte sie: "Und dann passierte dieses Erdbeben und die ganzen anderen Sachen. Ich dachte, ist das Karma, wenn man nicht nett ist, dass dann böse Dinge passieren?"
Links:
- "FT"-Artikel
- Dior
- Sharon Stone (IMDB)