Mehr als einmal wurde das Thema seither zur Chefsache. Das britische Nationalarchiv und das Verteidigungsministerium haben jetzt bisher geheime Unterlagen über angebliche UFO-Sichtungen aus den Jahren 1978 bis 2002 enthüllt.
Es handelt sich dabei unter anderem um Gesprächsprotokolle, Korrespondenz zwischen Zeugen und Regierungsstellen und um Zeichnungen, die von den Sichtungen angefertigt wurden.
Rivalisierende Aliens
So beschreibt ein Mann sehr detailliert, er habe seit seiner Kindheit intensiven Kontakt zu einer grünen Außerirdischen-Rasse gehabt und ihre geheimen Basen in der Grafschaft Cheshire und auf der Halbinsel Wirral gehabt.
Einer dieser Aliens, der den Namen Algar getragen habe, habe 1981 versucht, mit der Regierung in Kontakt zu treten, und sei in der Folge von einem anderen außerirdischen Volk umgebracht worden.
"Du bist zu alt für unsere Zwecke"
Ein Fischer aus dem südenglischen Hampshire berichtet in einem anderen Akt, zwei Männer in grünen Overalls hätten ihn in ihrem UFO mitnehmen wollen. Als er diesen jedoch erzählt habe, er werde bald 78, hätten diese abgewehrt: "Du darfst gehen, du bist zu alt und schwach für unsere Zwecke."
Sichtung über der Waterloo-Brücke
Andere Sichtungen klingen seriöser. Sie stammen zum großen Teil von Polizisten und Piloten, die auf dem Radar vermeintliche UFOs ausmachten. Auch gebe es Sichtungen mit mehreren "Zeugen", sagte UFO-Experte Nick Pope, der lange für das Verteidigungsministerium arbeitete.
So blieben auf der Waterloo-Brücke in London einst mehrere Menschen stehen, um ein vermeintliches UFO in der Form einer Untertasse zu begutachten. Das sei deshalb interessant, weil es sehr selten Berichte über UFO-Sichtungen aus dem urbanen Raum gebe.
1984 beobachteten drei Beamte der Londoner Polizei eine Stunde lang im Bezirk Harrow im Nordwesten der Metropole ein mysteriöses Objekt am Himmel, das sich laut Beschreibung "sprunghaft bewegte", "in der Mitte kreisförmig, mit einer Kuppel oben und unten" war und "in verschiedenen Farben leuchtete".
Angst vor Spionage
Aus den Akten geht auch hervor, dass das Verteidigungsministerium vielen UFO-Alarmen nachging - allerdings nicht, weil es Besuch aus dem All fürchtete, sondern Spionageattacken aus dem Ausland.
"Das Verteidigungsministerium weist nicht zurück, dass es am Himmel seltsame Dinge zu sehen gibt", heißt es dazu. Es gebe aber passende Erklärungen für die Phänomene. So könne es sich zum Beispiel um brennenden Raumfahrtmüll, ungewöhnliche Wolkenformationen oder Wetterballons handeln.
Ein Briefing, das 1979 ans Oberhaus ging, wird noch deutlicher: "Die Regierung Ihrer Majestät ist nie von Wesen aus dem Weltall kontaktiert worden."
Im Sinne der Transparenz
Auf einer eigens eingerichteten UFO-Website will das Nationalarchiv nach den nun veröffentlichten acht Akten im Verlauf der nächsten vier Jahre noch weitere 200 online stellen.
Das Verteidigungsministerium habe "die Initiative im Sinne einer offenen, transparenten Regierung ergriffen", heißt es. Skeptiker wird das wohl nicht zufriedenstellen.
Die wahre Wahrheit
"Ich bezweifle, dass die Veröffentlichung dieser Akten jene überzeugen wird, die an eine Verschleierung durch offizielle Stellen glauben", sagte der Historiker David Clarke der BBC.
Clarke beschäftigt sich mit der öffentlichen Wahrnehmung von unbekannten Flugobjekten im Lauf der Geschichte. "Für sie ist die 'Wahrheit' nach wie vor irgendwo da draußen, versteckt in noch geheimeren Akten an einem noch geheimeren Ort."
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