36-Meter-Skulptur musste umziehen
Für Aufsehen sorgt Serra, der neben seinem Studium an der Uni Berkeley in Kalifornien als Stahlarbeiter Geld verdiente, aber vor allem mit seiner Kunst. In seiner Wahlheimatstadt New York musste er 1981 seine 36 Meter lange Skulptur "Tilted Arc" nach einem Streit mit den Behörden in eine weniger belebte Gegend verfrachten.
In Berlin gab es in den letzten Jahren heftige Auseinandersetzungen über sein Holocaust-Mahnmal. Der von Serra und dem US-Architekten Peter Eisenman konzipierte Entwurf wurde nach aufgeregten Diskussionen 1998 nur in der Form eines Kompromissmodells genehmigt. Serra stieg aus: Das Projekt sei zur "Persiflage" verkommen.
"Federleicht" und dennoch schwer
Während viele auf Serras gewaltige Stahlkonstruktionen nicht selten mit Unverständnis, Spott oder gar Hass reagieren, bekam er von Kunstkennern stets viel Lob. Eine US-Zeitung verlieh ihm den Beinamen "Poet der Schwerindustrie", weil er aus Materialien wie Blei und vor allem Stahl Gebilde schaffe, die "harmonisch und federleicht" wirkten.
Sein künstlerisches Credo beschrieb Serra, der auch ein reiches Werk an Zeichnungen geschaffen hat, einmal so: "Mit einfachsten Mitteln so kompliziert wie möglich sein".
Unumstrittener Einfluss
Dass der in San Francisco geborene Sohn einer litauischen Mutter und eines spanischen Vaters zu den bedeutendsten Bildhauern unserer Zeit gehört, ist in der Fachwelt längst unumstritten.
In einer Umfrage der deutschen Kunstzeitschrift "Art" wurde er vor einigen Jahren zum weltweit einflussreichsten Künstler im Bereich Skulptur gewählt. Laien mögen Serras Monumentalwerke als "klotzig" erscheinen. Experten verweisen darauf, dass ihnen neben viel Fantasie exakte Proportionsstudien und präzise statische Berechnungen zugrunde liegen.
Link:
- Biografie (Wikipedia)