Mittlerweile ist Barbara Handler-Segal, die Tochter der Mattel-Gründerin und Barbie-Erfinderin Ruth Handler, die Botschafterin Barbies. Sie war es auch, die der Puppe mit ihrem Namen Pate stand. Barbie-Fan ist sie nach eigenen Aussagen nicht.
Magersucht in Hartgummi
Bis heute wird Handler-Segal jedoch fuchsteufelswild, wenn Kritik an der Kreation ihrer im April 2002 verstorbenen Mutter laut wird. Ihr Argument: Die Kinder wollten mit Barbie nur davon "träumen, was sie sein wollen, wenn sie älter sind".
Auch Ruth Handler fand an der Frauenrolle und den "Traummaßen" Barbies nichts auszusetzen. Ihre "Philosophie von Barbie bestand darin, dass ein kleines Mädchen alles in die Puppe hineinlegen konnte, was es selbst sein wollte", schrieb sie in ihrer Autobiografie.
Das Karriere-Girl
Am Anfang war Barbie jedoch noch nicht, was sie heute ist. Nunmehr sind ihre hochgezüchteten Maße, auf menschliche Relationen übertragen, ungesunde 39-18-33. Der Legende nach soll Barbie dennoch direkt nach den Wünschen der kleinen Barbara Handler entstanden sein.
Zu einer Zeit, als Puppen Säuglinge zum Bemuttern waren, spielte Barbie Handler angeblich lieber mit Ausschneidefiguren, die Teenager oder Karrierefrauen darstellten. Die Umlegung des Illustrierten-Ideals auf die Puppenstube schien naheliegend.
Management zunächst skeptisch
Die männlichen Marketingmanager von Mattel waren zunächst wenig angetan, gaben dem Karriere-Girl jedoch eine Chance. Die 29 Zentimeter große Schönheit, die damals noch einen halbwegs zivilisierten Pferdeschwanz trug, wurde aber auf Anhieb zum Erfolg.
Im ersten Jahr verkaufte Mattel 351.000 Puppen zum Stückpreis von drei Dollar. Später kam nicht nur Barbies männliches Gegenstück Ken (natürlich benannt nach Handlers Sohn), sondern auch eine ganze Schar von Schwestern mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft.
Barbies Zeitreise
Zu einer riesigen Gewinnquelle für Mattel wurde auch das reichhaltige Zubehör der Puppenserie. 1976 kam Barbie sogar in eine offizielle "Amerikanische Zeitkapsel", die künftigen Kulturen von der Kultur des 20. Jahrhunderts Zeugnis sein soll.
Unrühmliches Ende
Der Mattel-Konzern selbst hatte sich von einer Bilderrahmenwerkstatt zum Global Player unter den Spielwarenerzeugern hochgearbeitet. In den 70ern verloren die Handlers jedoch die Kontrolle über das Unternehmen.
1978 erfolgte der unrühmliche und endgültige Absturz der Barbie-Erfinderin. Ruth Handler wurde schließlich sogar wegen falscher Angaben bei der Börsenaufsicht zu einer Strafe von 57.000 Dollar und 2.500 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.
Links:
- Mattel
- Barbie (Mattel)
- Ruth Handler (engl.)