22. März 1968: Studenten besetzen das Verwaltungsgebäude der Universität Nanterre westlich von Paris. Sie fordern die Aufhebung der Geschlechtertrennung im Studentenwohnheim und mehr Mitbestimmung. Gründung der "Bewegung 22. März".
3. Mai: Linksgerichtete Studenten besetzen die Pariser Sorbonne. Die Bereitschaftspolizei räumt das Gebäude. Es kommt zu den ersten Straßenschlachten im Quartier Latin. Die Universität wird wie auch die in Nanterre geschlossen.
6. Mai: 10.000 Demonstranten protestieren gegen die Schließung der Universitäten und fordern die Freilassung der mehr als 600 inhaftierten Studenten. Errichtung der ersten Barrikaden im Quartier Latin.
10. Mai: In der "Nacht der Barrikaden" kommt es zu den heftigsten Straßenschlachten. Die Bilanz: Hunderte Verletzte und 500 Festnahmen.
13. Mai: Erster Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik.
18. Mai: Bis zu zehn Millionen Menschen beteiligen sich am Streik, an den Fabriken kommt es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Arbeitern und Sicherheitskräften. Die Wirtschaft kommt zum Erliegen.
22. Mai: Daniel Cohn-Bendit, einer der Wortführer der Bewegung, wird ausgewiesen. Bei einer Solidaritätsdemonstration rufen Tausende Studenten: "Wir sind alle deutsche Juden."
27. Mai: Regierung und Gewerkschaften einigen sich auf höhere Mindestlöhne und höhere Renten.
29. Mai: Großdemonstration gegen Charles de Gaulle. Der Staatspräsident reist zu einem Geheimtreffen mit Generälen nach Baden-Baden, um sich der Loyalität der Streitkräfte zu versichern.
30. Mai: Zurück in Paris kündigt De Gaulle Neuwahlen für den 23. Juni an. Hunderttausend Menschen demonstrieren für den Präsidenten. Seine konservative Bewegung erzielt bei der Parlamentswahl drei Wochen später eine überwältigende Mehrheit, De Gaulle selbst tritt jedoch ein Jahr später ab.