Über 50 Mio. Euro Verlust

Düstere Aussichten für die AUA.
Hohe Verluste hat das erste Quartal 2008 für die Austrian Airlines gebracht. Auch die Prognosen für das gesamte Jahr und für 2009 sind pessimistisch, teilte das Unternehmen am Donnerstag ad hoc mit.

Die AUA vervielfachte ihre Verluste im ersten Quartal 2008. Das Betriebsergebnis (EBIT) verschlechterte sich gegenüber der Vorjahresperiode von minus 12,5 auf minus 50,1 Mio. Euro, bereinigt machte es jetzt 42,2 Mio. Euro aus nach 20,6 Mio. Euro im Vorjahresquartal, gab das Unternehmen bekannt.

Konkurrenzkampf mit Billigfliegern
Die gestiegenen Treibstoffpreise mit einem Allzeithoch von 1.116,8 Dollar (700,6 Euro) je Tonne am 16. März 2008 (Jet Fuel Rotterdam) und der starke Preiswettkampf mit den Billigfluglinien hätten die Durchschnittserträge belastet, so die AUA weiter.

Das Ergebnis gedrückt hätten überdies der Preiswettkampf am Standort Wien und der Produktionsrückgang auf der Langstrecke, so das Unternehmen weiter.

Kein guter Start 2008
Aufbauend auf die im Geschäftsjahr 2007 geschaffene "solide Basis und Neuausrichtung" der Austrian Airlines Group sei der Start in das Jahr 2008 maßgeblich durch eine weitere Verschärfung der Umfeldbedingungen und externen Einflussfaktoren geprägt gewesen, teilte AUA-Vorstandschef Alfred Ötsch mit.

Gewinne 2009 "eine Herausforderung"
Er äußerte sich auch pessimistisch zum weiteren Geschäftsverlauf: "Aufgrund des aktuellen Ölpreises wird es schwierig sein, die Performance von 2007 zu wiederholen. Wir rechnen daher aus heutiger Sicht für das Geschäftsjahr 2008 wegen der zeitversetzten Wirkung der tarif- und zuschlagseitigen Maßnahmen mit einem gegenüber 2007 reduzierten bereinigten EBIT."

Die Erreichung des für das Geschäftsjahr 2009 angestrebten dividendenfähigen Gewinns "stellt unter den derzeitigen Rahmenbedingungen eine große Herausforderung dar".

Hoffen auf Erfolg im Osten
Die AUA setzt nun auf die Märkte in Mittel- und Osteuropa (CEE) und den Mittleren Osten. "Trotz der Erschwernisse verfolgen wir weiterhin konsequent unsere Strategie und nutzen die schwierigen Umfeldbedingungen zur Verbesserung unserer relativen Wettbewerbsposition", so Ötsch.

Mit der Erweiterung der AUA-Flotte um zwei Airbus A320 im Jahr 2009 will das Unternehmen seine strategische Positionierung verstärken.

AUA fühlt sich bestätigt
Eine vom Weltluftfahrtverband (IATA) prognostizierte durchschnittliche Passagierwachstumsrate von 7,8 Prozent in CEE gegenüber 4,8 Prozent in Westeuropa bestätige den Fokus auf eines der wachstumsreichsten Verkehrsgebiete, so Ötsch.

Minus bei Langstrecke aufgefangen
Durch die Angebotsreduktion auf der Langstrecke um 31,6 Prozent infolge der Ende des ersten Quartals 2007 eingestellten Australien-Routen reduzierte sich die Passagierzahl in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24,1 Prozent auf 272.055 Fluggäste.

Insbesondere das deutlich positive Passagierwachstum der Destinationen Tokio, Bangkok und Bombay sowie der Nordatlantikstrecke Wien - Chicago habe das Minus durch den Wegfall der Australien-Route abschwächen können. Insgesamt reduzierte sich die Auslastung mit Passagieren von 81,9 Prozent auf 79,8 Prozent.

Russland und Ukraine als Zukunftsmarkt
Auf der Kurz- und Mittelstrecke habe sich in den ersten drei Monaten eine sehr positive Entwicklung gezeigt.

Durch den fortgesetzten Expansionskurs nach Zentraleuropa stieg die Anzahl der beförderten Passagiere um sieben Prozent auf 1.854.769. Der Verkehr in die Russische Föderation, die Ukraine und nach Rumänien habe erneut starke Zuwachsraten verzeichnet.

Aktie sackte ein
Die Aktie der AUA reagierte am Donnerstag mit deutlichen Kursverlusten auf die Präsentation der Geschäftsergebnisse.

Im Frühhandel an der Wiener Börse fielen die Papiere um sieben Prozent auf 3,83 Euro. Seit Jahresbeginn verlor die AUA-Aktie in Summe bereits um etwa 40 Prozent an Wert.

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