Entlang der Linie drückt die pazifische Platte mit einer Bewegung von rund sechs Zentimetern pro Jahr auf den nordamerikanischen Kontinent.
45 Kilometer tiefer Bruch
Nach Ansicht von Geologen ist die Verwerfung seit etwa 30 Mio. Jahren in Bewegung.
Der bis zu 45 Kilometer tiefe Bruch in der Erdkruste ist an der Erdoberfläche über eine weite Strecke nicht sichtbar. Nördlich des Silicon Valley ist der Graben über mehrere Kilometer hin mit Wasser gefüllt und bildet bei San Francisco den San Andreas Lake, dem die Bruchlinie auch ihren Namen verdankt.
Von San Francisco bis San Diego
Entlang dieser Linie gilt das gesamte Gebiet zwischen San Francisco und San Diego als erdbebengefährdet. Im Bereich der tektonischen Verwerfung leben derzeit rund 18 Mio. Menschen.
Der San-Andreas-Graben ist neben dem ostafrikanischen Graben eine der wenigen Plattengrenzen an Land. Die überwiegende Zahl der Plattengrenzen liegt auf dem Grund der Ozeane.
Verheerendes Beben 1906
Bei einem schweren Beben in San Francisco im Jahr 1906 hatte der nördliche San-Andreas-Graben seine angestaute Spannung entladen. Die Verwerfung brach auf einer Länge von knapp 500 Kilometern auf - mit katastrophalen Folgen. Das Beben der Stärke 7,9 und nachfolgende Brände kosteten 3.000 Menschen das Leben. Rund 28.000 Häuser wurden zerstört, 250.000 Menschen wurden obdachlos.
"Zeitbereich, in dem es passieren sollte"
Im Norden Kaliforniens zieht sich eine weitere Bruchlinie, der Hayward-Graben, direkt durch die dicht besiedelten Vororte San Franciscos.
Dort stoßen zwei geologische Platten aufeinander, die eine bewegt sich tief unter der Erdoberfläche langsam nach Norden, die andere nach Süden. Durchschnittlich alle 140 Jahre entlädt die Hayward-Verwerfung den angestauten "Stress" durch ein starkes Beben, das letzte fand 1868 statt - vor 140 Jahren.
"Egal wie man es dreht, wir befinden uns haargenau in dem Zeitbereich, in dem es gemäß früheren Beben passieren sollte", sagte der Seismologe David Schwartz vom Geological Survey kürzlich dem "San Francisco Chronicle".
Das südliche Ende der San-Andreas-Verwerfung nahe Los Angeles hat sich in den vergangenen 300 Jahren relativ ruhig verhalten, warnen die Wissenschaftler.
Link: