Wie die Städtische Versicherung (Vienna Insurance Group/VIG) Donnerstagfrüh nach Bekanntgabe des Deals erklärte, soll der Konzerngewinn vor Steuern bis 2011 auf über eine Mrd. Euro und das Prämienvolumen auf über zwölf Mrd. Euro steigen.
Anteile vor Verkauf?
Der Anteil der Prämien aus Zentral- und Osteuropa (CEE) soll auf über 50 Prozent wachsen. Im Zuge der Vertriebsvereinbarung mit der Erste Bank überlegt die Wiener Städtische, Anteile an der Bank-Austria-Creditanstalt-Versicherung sowie der rumänischen Versicherung Unita zu verkaufen.
Die Bank-Austria-Creditanstalt-Versicherung entstand aus der Fusion der BA-CA-Versicherung mit der Union-Versicherung. Eigentümer sind die Vienna Insurance Group (60,5 Prozent), die zum Münchner Rück-Konzern gehörende Ergo-International-Versicherung (29,5 Prozent) und die Bank Austria (10,0 Prozent).
Bisher Kooperation mit Bank Austria
Die Wiener Städtische hat bisher beim Verkauf von Lebensversicherungen mit der Bank Austria kooperiert. Die Laufzeit des Kooperationsvertrags zwischen Bank Austria und Bank-Austria-Creditanstalt-Versicherung war zuletzt bis zum Jahr 2014 angegeben worden.
Der Verkauf der Versicherungsanteile werde im Hinblick auf allfällige Auflagen durch die Wettbewerbsbehörden in Zusammenhang mit dem Erwerb der Versicherungsaktivitäten der Erste Bank erwogen, heißt es in der Mitteilung vom Donnerstag weiter.
Erfolgreiche Vorjahresbilanz
Im Jahr vor der neuen Vertriebspartnerschaft mit der Erste erzielte die Wiener Städtische einen neuen Rekordgewinn. Der Vorsteuergewinn stieg wie grob schon in den vorläufigen Zahlen erwartet 2007 um 36,2 Prozent auf 437 Mio. Euro.
Das verrechnete Konzernprämienvolumen erhöhte sich um 17,5 Prozent bzw. etwas mehr als eine Mrd. Euro auf 6,91 Mrd. Euro. 43 Prozent kamen dabei aus Zentral- und Osteuropa, im Bereich Schaden- und Unfallversicherungen bereits rund 60 Prozent.
"Nutzen Chance des neuen Europa"
Das Unternehmen will wie schon bekannt für 2007 je Aktie 1,10 Euro Dividende ausschütten, 28 Cent mehr als für 2006.
"Wir nutzen die Chancen des neuen Europa und werden diesen Weg fortsetzen", sagte Städtische-Generaldirektor Günter Geyer laut Pressemitteilung. Die starken Zuwächse 2007 stammten sowohl aus eigenem Wachstum als auch aus "gezielt getätigten Zukäufen".
Die verschiedenen Vertriebskanäle habe man "sorgfältig ausgewählt". Zusammen mit der Mehrmarkenstrategie sei das die Grundlage für die Erreichung der Ziele, so Geyer.
Neuer Wert vorgelegt
Früher als erwartet legte die Städtische am Donnerstag auch den neuen Wert des Versicherungsgeschäftes, den "Embedded Value" (nach Steuern), eine spezielle Methode zur Bewertung von Versicherungsbeständen, vor.
Demnach betrug dieser zum Stichtag 31. Dezember 2007 4,551 Mrd. Euro. Der "Return on Embedded Value" lag damit bei 12,9 Prozent.
Links:
- Wiener Städtische
- Erste Bank
- Embedded Value (Wikipedia)