Aber auch kein Betriebsrat

Diskonter würden oft mit gutem Grund die Wahl eines Betriebsrates zu verhindern versuchen, so die GPA.
In der Bespitzelungsaffäre beim Lebensmitteldiskonter Lidl gibt es in Österreich derzeit keine Klagen.

"Bei uns sind aktuell keine Beschwerden über Bespitzelung eingelangt, auszuschließen ist aber auch gar nichts", sagte der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP), Karl Proyer, am Donnerstag.

Arbeitsdruck bei Diskontern groß
Trotzdem sei es sehr bedauerlich, dass es bei Lidl in Österreich nach wie vor keinen Betriebsrat gibt. Allgemein sei der Arbeitsdruck auf Beschäftigte bei Diskontern aber groß und die Angst der Beschäftigten, einen Betriebsrat zu gründen, ebenfalls.

Betriebsrat dringend notwendig
Die Gewerkschaft habe bezüglich der Vorfälle in Deutschland bis jetzt keine Hinweise auf ähnliche Praktiken in Österreich.

"Aber wir werden die Einhaltung der Rechte der Angestellten im Unternehmen Lidl genau im Auge behalten. Unsere Kritik an der Lidl-Kette in Österreich betrifft in erster Linie das Fehlen eines Betriebsrates", so Proyer.

Skandalöse Zustände, wie sie offenbar in Deutschland herrschen, könnten durch einen Betriebsrat abgewehrt werden. Hier zeige sich, dass Diskonter oft mit gutem Grund die Wahl eines Betriebsrates zu verhindern versuchten, so Proyer.

Expertenrat bei der GPA
Sollte es Angestellte geben, die Erfahrungen mit illegalen Überwachungspraktiken oder arbeitsrechtlichen Beanstandungen bei Lidl Österreich gemacht haben, so stehe die Gewerkschaft mit Experten in allen Regionen Österreichs zur Verfügung.

Betroffene seien eingeladen, sich an die GPA-DJP zu wenden, sagt Proyer.

AK bietet Lidl-Mitarbeitern Hilfe an
Nach Bekanntwerden der systematischen Bespitzelung von Lidl-Mitarbeitern in Deutschland bietet auch die Arbeiterkammer Vorarlberg Lidl-Mitarbeitern in Vorarlberg ihre Unterstützung an - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

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