Design-Schau im Guggenheim

Das Guggenheim-Museum in Bilbao beschäftigt sich mit "surrealistischen Dingen".
Während sich eine Ausstellung in Rom mit dem Einfluss der Kubisten aufs italienische Design der letzten hundert Jahre beschäftigt, zeigt die Schau "Surrealistische Dinge" im Guggenheim-Museum im nordspanischen Bilbao die Einflüsse des Surrealismus auf verschiedene Designbereiche.

Möbel für die High Society
Ursprünglich war der Surrealismus mit seinem alles in Frage stellenden Blick auf den Kapitalismus, die Konsumgesellschaft und die westliche Kunst eine der rebellischsten Kunstströmungen der Moderne. Sein Einfluss auf Mode, Mobiliar, Werbung, Juwelierkunst sowie Architektur machte ihn jedoch "salonfähig" und zu einem luxuriösen Lifestyle.

Das sinnliche Lippensofa von Dali und das ausgefallene Käfigbett von Max Ernst schmückten die noblen Wohnungen der High Society. Die rund 300 exotischen und fantasievollen Exponate - neben Mobiliar und Schmuck auch zahlreiche Gemälde - sind bis 7. September in Bilbao zu sehen.

"Entdeckten viele neue Aspekte"
Die Ausstellung hält viele Überraschungen bereit. So entdeckt man, dass der US-Bildhauer Alexander Calder neben filigranen Metallplastiken auch elegante Halsketten entwarf und Max Ernst nicht nur verfremdende Collagen und Ölgemälde schuf, sondern auch Bronzeschmuck.

"Auch wir entdeckten viele neue Aspekte und Kunstobjekte während der Vorbereitung der Ausstellung", sagte der deutsche Kokurator Alexander Klar. Mehr als drei Jahre waren für die Organisation notwendig. Da dieser Aspekt der Surrealisten erstmals vorgestellt wird, musste intensive Archivarbeit geleistet werden.

Samt-Scheibtruhe für Man Ray
Anhand von Fotografien sind die Kuratoren auf die mit bordeauxrotem Samt ausgelegte Scheibtruhe des spanischen Malers Oscar Dominguez gestoßen, dessen fantastische Fels-, Grotten- und Dschungellandschaften weltweit bekannt sind. Der Holzschubkarren diente dem avantgardistischen Fotografen Man Ray als Accessoire für Modebilder.

Paradiesvogel der Modeszene
Die umfassende Ausstellung endet mit wundersamen Kunstwerken aus Stoff von einer der bekanntesten Modeschöpferinnen Frankreichs, Elsa Schiaparelli.

Die französisch-italienische Designerin war Freundin der Dadaisten und Surrealisten und mit ihren närrischen Modemotiven wie Clowns, Elefanten und Pferden ein Paradiesvogel unter den Pariser Couturiers.

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