Genitalverstümmelung hat in den Augen von Dirie - in ihrer Heimat selbst als Kind beschnitten - "nichts mit Tradition, Kultur oder Religion" zu tun. "Es ist die zynischste Form von Kindesmissbrauch."
Die in Wien lebende UNO-Sonderbotschafterin hat seit 2005 die österreichische Staatsbürgerschaft.
Lebenslange Probleme
Weltweit werden dem UNO-Kinderhilfswerk UNICEF zufolge jährlich zwei Millionen Mädchen Teile der Klitoris und der Schamlippen weggeschnitten, was zu lebenslangen Gesundheitsproblemen führt und die Lust an der Sexualität verhindert.
Beratungsstelle in Wien
Als kulturelle Praxis existiert FGM (Female Genital Mutilation) in vielen afrikanischen Staaten, aber auch im arabischen und asiatischen Raum. In Österreich sind vermutlich rund 8.000 Migrantinnen betroffen.
Dabei ist FGM in Österreich wie auch in vielen anderen Ländern strafbar. Seit Anfang 2005 hat Wien die erste FGM-Beratungsstelle in Österreich. Sie wird von der Afrikanischen Frauenorganisation getragen und von der Stadt finanziert.
Biografien wurden zu Bestsellern
Dirie verarbeitete ihre Biografie auch in Büchern. "Wüstenblume" und "Nomadentochter" verkauften sich weltweit millionenfach.
Für ihr Engagement gegen die Beschneidung von Frauen erhielt die oft als "Wüstenblume" titulierte Aktivistin unter anderem den Women's World Award und den Erzbischof-Romero-Preis der Katholischen Männerbewegung Österreich.
Voriges Jahr wurde sie in Frankreich durch Präsident Nicolas Sarkozy zum Ritter der Ehrenlegion (Chevalier de la Legion d'honneur) ernannt.
Links:
- Waris Dirie (Wikipedia)
- Waris-Dirie-Foundation