Prinz Harry sorgt immer wieder für Schlagzeilen

Prinz Harry setzt Wunsch nach Kampfeinsatz durch.
Er hat als das schwarze Schaf der Familie gegolten, doch Prinz Harry wollte schon lange zeigen, dass er mehr kann als nur wilde Partys feiern.

Mit seinem Kampfeinsatz in Afghanistan, den das britische Außenministerium am Donnerstag publik machte, erfüllte sich für den 23-jährigen Sohn von Thronfolger Prinz Charles ein Traum.

"Kommt nicht infrage, dass ich (die Militärakademie) Sandhurst absolviere und mich dann zu Hause auf mein Hinterteil setze, während meine Jungs für ihr Land kämpfen", hatte er an seinem 21. Geburtstag verkündet.

"Endlich echter Soldat"
Bei der Verfolgung seines Ziels erwies sich der rotschöpfige Prinz als äußerst hartnäckig. Schließlich war ein Einsatz im Irak im Frühjahr 2007 schon einmal gescheitert, da um seine Sicherheit und die seiner Männer gefürchtet wurde.

So enttäuscht soll Harry da gewesen sein, dass er mit den Tränen kämpfen musste. Sogar den Abschied aus seinem Kavallerieregiment in der Armee hatte er ins Auge gefasst.

Deswegen sei er fast schon erleichtert gewesen, als er für Afghanistan grünes Licht bekommen habe, berichtete der junge Mann britischen Medien. "Endlich habe ich die Gelegenheit, der echte Soldat zu sein, der ich seit meinem Eintritt in die Armee sein will", erzählte er.

Offiziersakademie Sandhurst
Dass er von militärischen Abenteuern von klein auf träumte, weiß im Londoner Kensington-Palast jeder. Sein Kinderzimmer war stets mit Postern von Kampfpanzern und Hubschraubern gepflastert. Auch eine Sammlung von militärischen Souvenirs legte der Prinz an.

Nachdem er die Offiziersakademie Sandhurst absolviert hatte, ging er im April 2006 pflichtschuldig zu einem Kavallerieregiment in Windsor bei London und wurde in der Leitung von Spürpanzern ausgebildet.

Aufregung über Nazi-Kostüm
Doch der Feuerkopf ist nicht nur für seinen vorbildlichen Einsatz für das Vaterland bekannt. Die Bilder des Zwölfjährigen, der am 31. August 1997 mit gesenktem Kopf hinter dem Sarg seiner toten Mutter ging, wurden im Laufe der Jahre zusehends von Skandalfotos verdrängt.

Harry wurde öfter rauchend und trinkend mit diversen jungen Schönheiten am Arm fotografiert als beim Drücken der Schulbank, wo er ohnehin nur mittelmäßige Erfolge erzielte.

Schon im zarten Alter von 16 habe er Haschisch geraucht, gab er im Jahr 2002 zu. Ein Verfahren blieb ihm erspart, nicht aber eine Entziehungskur in einer Klinik, in die ihn sein erboster Vater steckte. Dass er sich zu Pferde oder auf Skiern wohler fühlt als in Studierzimmern, nehmen ihm die Briten nicht übel. Als er aber auf einer Party als Nazi verkleidet erschien, gab es einen Skandal.

"Meine Lektion gelernt"
Das war im Jänner 2005 - und seither gibt sich der Prinz geläutert. "Das war wirklich dumm, ich habe meine Lektion gelernt", sagte er in dem Interview zu seinem 21. Geburtstag. Damals hatte er zugegeben, dass er gerne feiert, sich aber auch als "wohlwollend" bezeichnet. "Manchmal ein wenig zu empfindsam" sei er, sagte der Prinz damals.

Cyril Belaud, AFP