Umtriebiger Erfolgsunternehmer

Hayek hat Idee von Swatchmobil noch nicht aufgegeben.
Nicolas Hayek und Swatch sind zwei Namen, die die schweizerische Industriegeschichte in den letzten 25 Jahren nachhaltig geprägt haben.

Beide haben wesentlich dazu beigetragen, dass die eidgenössische Uhrenindustrie wieder an die Weltspitze zurückkehrte, und beide werden in die Geschichte der Zeitmesser eingehen.

Hayek, der am Dienstag seinen 80. Geburtstag feierte, übergab zwar bereits Anfang 2003 die operative Leitung der Swatch Group AG an seinen Sohn Nick Hayek jun., ist aber nach wie vor Präsident im Swatch-Verwaltungsrat.

Im Libanon geboren
Hayek wurde 1928 im Libanon als Sohn eines Amerikaners und einer maronitischen Christin geboren. Hayek selbst schloss Ausbildungen in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie ab.

1957 eröffnete er in der Schweiz die Unternehmensberatungsfirma Hayek Engineering. Zu ihren Kunden gehörten damals namhafte Unternehmen wie Siemens und Nestle, aber auch der Staat Saudi-Arabien sowie die Weltbank.

Herr über Uhrenmulti SMH
Von Anfang an machte Hayek beim Swatch-Abenteuer mit. Die Schweizerische Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrenindustrie (SMH) war 1983 aus der Fusion der Uhrenmultis SSIH und ASUAG entstanden.

Nachdem er schon an der Reorganisation und schließlich an der Fusion der beiden Gruppen mitgearbeitet hatte, übernahm Hayek 1986 zusammen mit andern Schweizer Investoren, darunter der Baustofftycoon Stephan Schmidheiny, die Mehrheit an der SMH.

Ab Juni 1986 war Hayek Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates sowie Präsident der Generaldirektion der SMH. Nach dem Ausscheiden Ernst Thomkes aus der Generaldirektion im Jahr 1991 und dem Rückzug Schmidheinys aus dem Aktionärspool wurde Hayek mit seiner Aktienmehrheit definitiv zum eigentlichen Patron der SMH.

Hayek spielte zweifellos eine entscheidende Rolle in der Erfolgsgeschichte der SMH respektive der Swatch Group.

Der "Hayek-Stil"
Unter dem Dach der Swatch-Gruppe befinden sich heute unter anderem bekannte Uhrenmarken wie Blancpain, Breguet, Jaquet Droz, Glashütte, Omega, Longines, Tissot und Rado. Die Gruppe ist aber auch in anderen Bereichen wie etwa in der Telekommunikation tätig.

Der "Hayek-Stil" setzt sich deutlich von der üblichen Diskretion in der Welt der Schweizer Uhrenhersteller ab. Hayek scheut öffentliche Auftritte keineswegs, sammelt Manager-Auszeichnungen und ist jederzeit für eine Überraschung gut.

Im November 2003 erhielt der als "Mister Swatch" bekannte Erfolgsunternehmer auch das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern der Republik Österreich.

Neuer Anlauf für Swatchmobil
Als Visionär machte sich Hayek unter anderem mit der 1989 geborenen Idee eines ökologischen Mini-Autos einen Namen. Trotz jahrelanger Beschäftigung mit dem Projekt blieb das Swatchmobil aber Vision und wurde schließlich von Daimler-Benz mit mäßigem Erfolg als Smart umgesetzt.

2007 nahm Hayek einen neuen Anlauf für ein umweltfreundliches Auto. Im Gegensatz zum benzingetriebenen Smart soll dieses Mal ein auf Wasserstofftechnologie und Brennstoffzellen basierendes System entwickelt werden, das nicht nur als Auto-Hybridantrieb, sondern auch für die Stromversorgung von Wohnhäusern verwendet werden könnte.

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