Zahlreiche Embryonen im Mutterleib verendet

Die Elche auf Öland bereiten Tierärzten Sorgen.
Schwedens Wildexperten sind beunruhigt über den häufigen Fund verendeter Embryonen bei erlegten Elchkühen.

Während der heurigen Jagdsaison auf der schwedischen Ostseeinsel Öland wurden in der Hälfte aller untersuchten weiblichen Tierkadaver Embryonen entdeckt, die bereits längere Zeit zuvor gestorben waren.

Jäger ersuchten um Aufklärung
Es waren die Jäger selbst, die die staatliche Veterinärbehörde SVA um eine systematische Klärung der Fälle baten. Die Zahl der Elch-Neugeburten ist laut einem Bericht der Tageszeitung "Svenska Dagbladet" in den vergangenen vier Jahren stark zurückgegangen.

Darauf hatten die Behörden systematische Untersuchungen aller bei der Jagd erlegten Tiere in Gang gesetzt.

Noch nie ähnliche Entdeckungen gemacht
Jonas Malmsten, Sprecher des SVA, sagte zu den toten Embryonen, man habe nie zuvor eine ähnliche Entdeckung in Schweden gemacht.

Die Untersuchungen sollen in der kommenden Jagdsaison auf andere Bezirke auf dem schwedischen Festland ausgedehnt werden. Konsultiert werden sollen auch Kollegen in den USA und Kanada, wo es ebenfalls Elchpopulationen gibt.

Inzest auf Öland?
Als mögliche Ursache gilt vor allem Inzucht im Bereich der Elchpopulation. Immerhin ist Öland keine ganz kleine, aber immerhin eine überschaubare Insel, was die Wildpopulation anlangt.

Nicht ausgeschlossen wird, dass die Ausbreitung von Krankheiten durch Zeckenbisse stark zunimmt. Hier könnte das warme Klima eine der Ursache für eine immer stärkere Zeckenausbreitung sein.

In ganz Schweden leben zwischen 300.000 und 400.000 Elche, von denen knapp 100.000 zum Abschuss in der herbstlichen Jagdsaison freigegeben sind. Normalerweise ist der Elchbestand durch die hohe Reproduktionsrate nicht gefährdet.

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