Brotlaibe und Hände als Noten

Ein italienischer Musiker will Noten im "Letzten Abendmahl" entdeckt haben.
Ein italienischer Musiker will in dem Gemälde "Das letzte Abendmahl" einen neuen Da-Vinci-Code ausgemacht haben.

In einem neuen Buch schreibt Giovanni Maria Pala, er habe Noten in dem Bild von Leonardo da Vinci aus dem späten 15. Jahrhundert entdeckt. "Es klingt wie ein Requiem", sagte Pala. "Es ist wie ein Soundtrack, der das Leid Christi unterstreicht."

Eigene Nachforschungen
Pala begann 2003, das Gemälde genauer zu untersuchen. Zuvor hatte er einen Bericht gehört, wonach Wissenschaftler vermuteten, Da Vinci habe im "Letzten Abendmahl" eine musikalische Komposition versteckt. Den Musiker und Computertechniker ließ die Geschichte nicht mehr los, und er stellte eigene Nachforschungen an.

In seinem Buch "La Musica Celata" (Die versteckte Musik) erklärt er, wie er Elemente des Gemäldes von symbolischem Wert als Notenschrift interpretierte. Er habe zunächst fünf Linien eingezeichnet und dann bemerkt, dass die Brotlaibe und die Hände von Jesus und den Aposteln Noten darstellen könnten.

40 Sekunden Musik
Musikalisch ergab das zuerst keinen Sinn. Erst als Pala die Noten von rechts nach links las, entstand Musik. Das Ergebnis ist die 40 Sekunden lange "Hymne an Gott", die sich nach Angaben des Autors am besten auf einer Orgelpfeife spielen lässt, dem zu Da Vincis Zeiten am häufigsten verwendeten Instrument für religiöse Kompositionen.

Musikalische Rätsel
Der Kunsthistoriker Alessandro Vezzosi hält Palas Erkenntnisse für plausibel. Er warnte allerdings davor, zu viel in das Bild hineinzuinterpretieren.

Vezzosi verwies darauf, dass Da Vinci auch Instrumente gestaltete und in seinen Schriften musikalische Rätsel versteckte, die von rechts nach links gelesen werden mussten.

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