"Getarnt als männliches Insekt - als Glühwürmchen, Libelle oder Spinne - spürt sie der aufschlussreichen Frage nach: Wie machen es die Insekten?", beschreiben die Veranstalter des gerade gestarteten Berliner Filmfestivals die schrägen Einminüter.
Kurioses aus dem Leben der Tiere
"Für Tiere habe ich mich schon immer interessiert. Und da sah ich die Chance, etwas zu tun, was ich seit meiner Kindheit tun wollte: eine Art von Comedy, Kuriositätenshow über das Leben der Tiere", sagte Rossellini der Berliner "taz".
Auch das Liebesleben von Regenwürmern, Fliegen, Schnecken, Bienen und Gottesanbeterinnen spielt der Star mit viel Gusto nach. Der Humor entsteht dabei vor allem aus den schrägen Kostümen und Kulissen.
Tödlicher Geschlechtsakt
Als Fliege klebt sich Rossellini überdimensionale rote Augen ins Gesicht, als Schnecke schnallt sie sich ein Papp-Schneckenhaus auf den Rücken, in einem grünen Wollschlauch wird sie zur Libelle.
Dabei geht es oft hart zur Sache - die Gottesanbeterin frisst etwa beim Geschlechtsakt den Kopf des Männchens: "Das Weibchen kaut auf dem Kopf des Männchens herum, aber der Akt geht weiter. Das machen wir auch in 'Green Porno'."
Regiedebüt
Rossellini, die heute 55-jährige Tochter von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini, wurde in den 80ern in Italien als TV-Journalistin und weltweit als Model bekannt, dann startete sie (etwa mit "Blue Velvet") eine Karriere als Filmschauspielerin.
Bei der "Green Porno"-Reihe steht die Italienerin erstmals als Regisseurin hinter der Kamera - und begibt sich damit auf unerforschtes Terrain. Die Kurzfilme sind nicht in erster Linie für die große Leinwand, sondern vor allem fürs Internet und für mobile Geräte wie Handys gedacht.
Acht Episoden abgedreht
Das ist auch der Grund für den comichaften Look mit einfachen Formen und knalligen Farben: Kleinteilige Bilder würden auf Handydisplays ihre Wirkung vollständig verlieren, sagt Rossellini.
Acht Episoden wurden im Auftrag des US-Fernsehsenders Sundance Channel, eines Ablegers des gleichnamigen Festivals für Indie-Filme, bereits fertiggestellt.
In der Rolle des Männchens
Dass sie in den "grünen Pornos" stets das Männchen spielt, habe sich aus dem Dreh der Spinnenepisode ergeben: Weil weibliche Spinnen viermal größer sind, sei sie aus praktischen Gründen ins männliche Kostüm geschlüpft. Diese Idee habe sich dann fortgesetzt.
"Alle Informationen, die ich in dem Film über das Sexualleben der Insekten gebe, sind korrekt", so Rossellini in der "taz". "Tiere sind beim Sex ja sehr kreativ, es gibt eine ganze Menge von Arten, wie sie es tun, und ich wollte das so zeigen, dass es einen zum Lachen bringt. Als Nebeneffekt tritt vielleicht die Überlegung auf: 'Oh, ich wusste gar nicht, dass Tiere auf diese Art Sex haben.'"
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