Privat Geld zugeschossen

Bei den Spenden purzeln die Rekorde.
Im Wahlkampf um die US-Präsidentschaftskandidatur geht Senatorin Hillary Clinton langsam das Geld aus. Die Demokratin überwies nach eigenen Angaben vom Mittwoch fünf Millionen Dollar (3,4 Mio. Euro) aus ihrem Privatvermögen an ihre Wahlkampfkasse, um mit ihrem besser finanzierten Konkurrenten Barack Obama mithalten zu können.

Mitarbeiter verzichteten auf Bezahlung
Hochrangige Mitarbeiter ihres Teams verzichteten auf ihr Gehalt. Im Rennen um Wahlkampfspenden war Clinton zuletzt deutlich ins Hintertreffen geraten.

Obama nahm nach Angaben seines Teams allein im Jänner 32 Millionen Dollar ein, Clinton kam nur auf 13,5 Millionen Dollar.

E-Mail-Bitte um Finanzhilfe
Der Spendenbedarf ist hoch, da sich beide Seiten auf eine langwierige Fortsetzung ihres Duells einstellen müssen.

Clinton bat ihre Anhänger um rasche Finanzhilfe. Sie hoffe auf kurzfristige Spenden in Höhe von drei Millionen Dollar innerhalb von drei Tagen, hieß es in einer E-Mail an ihre Anhänger.

"Ich habe das Geld zur Verfügung gestellt, weil ich zutiefst an diese Kampagne glaube", sagte sie bei Washington vor Journalisten. "Meinem Gegner ist es aber gelungen, mehr Geld zu sammeln."

Obama-Lager: Dramatischer Schritt
Obamas Wahlkampfmanager David Pluoffe bezeichnete Clintons private Wahlkampffinanzierung als "dramatischen Schritt und klares Eingeständnis, dass die Dynamik auf unserer Seite ist".

Obama habe allein am Tag nach dem "Super Tuesday" weitere drei Millionen Dollar Spenden eingenommen.

Demokraten-Konflikt Vorteil für McCain?
Angesichts des anhaltenden Patts zwischen Clinton und Obama wächst bei den Demokraten die Sorge über eine Eskalation des parteiinternen Nominierungswettstreits, der die Wahlchancen gegen den republikanischen Kandidaten im November beschädigen könnte. Als deren Favorit wird mittlerweile der Senator von Arizona, John McCain, gehandelt.

Sollte sich das Rennen bei den Demokraten bis April nicht entschieden haben, "müssen wir beide Kandidaten zusammenbringen und ein Arrangement finden", sagte Howard Dean, der Chef der Bundesführung der Demokraten, in einem Interview mit dem Sender NY1.

Gegen großen Kampf auf Parteitag
Dean warnte eindringlich davor, die Kandidatenfrage erst auf dem Nominierungsparteitag im Sommer zu lösen. "Die Vorstellung, dass wir uns einen großen Kampf auf dem Parteitag erlauben können und dann im November die Wahl gewinnen, ist kein gutes Szenario."

Alle Rekorde gebrochen
Im bisherigen Verlauf des Wahlkampfs hatten die beiden Senatoren bereits alle Spendenrekorde gebrochen. Obama nahm allein im Jahr 2007 etwa 103 Millionen Dollar ein, Clinton gar 115 Millionen Dollar - der Großteil der Summe ist bereits in dem aufwendigen Wahlkampf verbraucht worden.

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